So helfen Hunde bei Depression

Hunde helfen bei Depression (© Larisa Kursina / Fotolia)
Hunde helfen bei Depression (© Larisa Kursina / Fotolia)

Wie Hunde bei Depressionen helfen können



Hunde – Erstaunlich positiver Effekt auf menschliche Psyche

Hundeliebhaber haben es natürlich schon immer gewusst: Diese Vierbeiner haben eine sehr heilsame und beruhigende Auswirkung auf die menschliche Seele. Inzwischen ist dieses intuitive Wissen durch zahlreiche Studien untermauert worden. Seit einiger Zeit werden deswegen Hunde vermehrt auch als „Therapiehunde“ eingesetzt.

Welche Vorteile die Gesellschaft von Hunden laut aktuellem Forschungsstand tatsächlich zu bieten hat, darüber erfahren Sie hier mehr.

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Hunde – Die sensiblen Seelenfreunde

Teilnehmer bei völlig unterschiedlichen Studien gaben an, dass ihnen im Umgang mit Hunden vor allem folgende positiven Punkte aufgefallen sind: Sie fühlten sich im Kontakt mit Hunden generell aufgemuntert, angenommen und selbstbewusster. Vor allem die bedingungslose Zuneigung der Tiere wirkt offenbar wie Balsam. Dies gilt insbesondere für Menschen, die schwierige Lebensumstände zu meistern hatten/haben und sich verletzt und enttäuscht fühlen.

Natürlich machten sich Wissenschaftler Gedanken, worauf diese positiven Auswirkungen zurückzuführen sind. Insgesamt kam man zu folgenden Ergebnissen:

  • Hunde verfügen über eine ausgeprägte soziale Intelligenz. Sie spüren, in welcher Stimmung/Verfassung sich das menschliche Gegenüber befindet. Jedoch erteilen Sie keine guten Ratschläge, üben keine Kritik und hinterfragen nicht. Ihre Anteilnahme am Menschen ist vielmehr bedingungslos.
  • Durch die Beschäftigung mit Hunden steigt der Spiegel des „Kuschelhormons“ Oxytocin merklich an. Oxytocin festigt soziale Bindungen und ruft Gefühle der Geborgenheit hervor.
  • Der Spiegel des „Stresshormons“ Cortisol wiederum sinkt, was die psychische Entspannung befördert.
  • Bei Menschen, die sehr verschlossen und auf das eigene Innere fokussiert sind, lenken Hunde durch das gemeinsame Spiel oder Spazieren gehen die Aufmerksamkeit auf sich selbst – also weg von quälerischen Gedanken.
  • Hunde regen zu Bewegung und Aktivierung an. Doch diese Aktivierung ist zwanglos, spielerisch und der Spaß steht im Vordergrund.
  • Es besteht die Möglichkeit, durch Vereine, Tierschutzorganisationen oder andere Hundefreunde neue soziale Kontakte zu knüpfen.
  • Ein Hund bedeutet auch Verantwortung. Das heißt, man kann für sich eine neue Aufgabe entdecken.

Hunde bei depressiv Erkrankten

Ein vierbeiniger Freund bringt also die besten Voraussetzungen mit, um Menschen mit depressiven Störungen zu helfen. Die „tiergestützte“ Therapie ist insofern ein logischer Ansatz.

Dabei ist es vor allem sehr wichtig, dass die Tiere die Möglichkeit bieten, Betroffene von ihren eigenen trüben Gedanken abzulenken. Depressionen sind u.a. dadurch charakterisiert, dass sich die Gedanken um immer die gleichen, negativen Themen und Schlussfolgerungen drehen, ohne dass sich eine wirkliche Lösung abzeichnet. Wenn es gelingt, diese unprodukten Grübelschleifen zu unterbrechen, ist schon viel gewonnen. Aber oftmals ist es schwierig, genau diesen negativen Kreislauf zu unterbrechen.

Ein freundlicher Hund lenkt die Aufmerksamkeit der meisten Menschen auf sich: Man will ihn streicheln, redet ihm freundlich zu oder bietet ihm Leckerlis an. Wenn es gelingt, einen positiven Kontakt zum Tier aufzubauen, kann dieser wie ein Hoffnungsschimmer wirken. So hat man beispielsweise in Seniorenheimen die Erfahrung gemacht, dass sich die Bewohner regelrecht darüber freuen, wenn wieder „Therapiehunde“ zu Besuch sind.

Da depressive Menschen dazu neigen, sich zurückzuziehen und dadurch immer mehr vereinsamen können, besteht ein weiterer positiver Effekt darin, dass Betroffene durch Hunde wieder neue soziale Kontakte knüpfen können, ohne dass ihre Störung bzw. ihre persönliche Problematik im Fokus steht: Zusammen mit anderen Tierfreunden bzw. Tierschützern kann man gemeinsame Ziele verfolgen und sich austauschen. Optionen sind etwa der Beitritt zu Tierschutzorganisationen oder zu Hundevereinen.

Da ein Hund Bewegung und Spiel benötigt, gehen Hundebesitzer viel öfter an die frische Luft als andere. Die körperliche Aktivierung ist natürlich generell ein gutes Mittel gegen schlechte Stimmung, aber draußen tankt man auch automatisch Sonne und Vitamin D.
All dies sind einige Anhaltspunkte, wie Hunde dabei helfen können, depressiv Erkrankte aus ihrer emotionalen Starre zu holen und sie wieder zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu animieren.

Helfen Hunde bei Depressionen? (© Larisa Kursina / Fotolia)
Helfen Hunde bei der Überwindung von Depressionen? Ja, oft.
(© Larisa Kursina / Fotolia)

Tiere und Verantwortung – auch gerade in / während einer Depression

Natürlich kann man sich nicht einfach einen Hund zulegen, wie man Medikamente auf Rezept bestellt. Vielmehr will es wohl überlegt sein, ob man sich einen Vierbeiner anschafft. Da das Tier eine emotionale Bindung zum Besitzer aufbaut, kann es nicht wieder einfach „entsorgt“ werden wie alte Kleidung.

Wer sich unsicher ist, ob ein Hund bei / trotz Depression das Richtige für ihn ist, kann dies aber herausfinden:

  • Viele Tierheime suchen händeringend Ehrenamtliche, die mit ihren Hunden regelmäßig spazieren gehen. Du kannst probeweise versuchen, ob das etwas für dich ist.
  • Geh einfach regelmäßig in ein Tierheim (nach Absprache) und lerne Hunde kennen: Was sind die Eigenschaften der jeweiligen Rasse, welche Anforderungen stellen sie an ihre Besitzer, was ist ihr allgemeines Wesen, welche Hunde sind für welche Aufgabe besonders geeignet etc.

Der letzte Punkt ist von einiger Wichtigkeit: Es gibt natürlich sog. „Therapiehunde“, d.h. Hunde, die für spezielle Aufgabe ausgebildet und trainiert werden. In der Regel wohnen diese Hunde bei ihrem Besitzer und suchen mit diesem gemeinsam regelmäßig Seniorenheime, Krankenhäuser oder Einrichtung für Behinderte auf. Bevorzugt bildet man dabei Golden Retriever, Schäferhunde oder Jagdhunde zu Therapiezwecken aus, denn sie sind generell besonders ausgeglichen, lassen sich nicht leicht irritieren und sind verspielt.

Vor allem diejenigen, die zwar ernsthaft überlegen, sich einen Hund anzuschaffen, aber noch nicht viel Erfahrung in der Hundehaltung haben, für die sind Rassen wie Golden Retriever am ehesten geeignet. Je größer, stärker und eigensinniger ein Hund ist, umso besser muss er dressiert werden. Dies erfordert aber einiges an Wissen und vor allem Konsequenz.

Hilfreiche Videos

Hunde bei Depression | Quellen und weiterführende Ressourcen:

  • http://www.yourdogmagazin.at/therapiehunde
  • http://www.businessinsider.de/wissenschaft/hunde-wirken-sich-laut-einer-studie-dramatisch-auf-die-menschliche-psyche-aus-2018-7/
  • http://www.ipp.uni-bremen.de/uploads/Altenpflege1217.pdf

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