Angst bei der Geburt zu sterben

Angst bei der Geburt zu sterben (© motortion / stock.adobe.com)
Angst bei der Geburt zu sterben (© motortion / stock.adobe.com)

Die meisten Frauen möchten eine Schwangerschaft erleben und ein Baby bekommen. Für viele ist das Lebensglück erst dann vollkommen. Abgesehen davon ist ein Kind auch eine Investition in die Zukunft. Doch es gibt auch Ausnahmen. Manchen Frauen ist eine berufliche Karriere wichtiger. Andere möchten zwar gerne ein Baby haben. Aber sie haben Angst bei der Geburt zu sterben.

Nachgeburtliche Todesfälle sind zwar heutzutage selten der Fall. Doch es gibt durchaus unkalkulierbare Risiken. Manche Frauen dürfen wegen erhöhter Gesundheitsrisiken überhaupt keine Kinder bekommen. Für andere ist eine Schwangerschaft riskant. Für ängstliche oder psychisch kranke Frauen kann sie gefühlt eine Bedrohung ihrer seelischen Stabilität darstellen. Jeder Fall ist individuell. Er bedarf einer individuellen psychologischen Beratung und medizinischer Betreuung.



Ist eine Geburt ein Grund für Angst?

Nicht nur Erstgebärende haben Angst vor einer Geburt. Wer bereits eine komplizierte Entbindung hinter sich gebracht hat, hat ebenfalls Ängste. Diese sind oft nicht diffus, sondern sehr konkret. Für manche Frau ist sogar der Kaiserschnitt eine traumatische Erfahrung – zum Beispiel, weil die Wunde sich entzündet hat und starke Schmerzen verursachte. Schmerzen beeinflussen auch den liebevollen Umgang mit dem Neugeborenen.

Auf die Frage, ob die Angst bei der Geburt zu sterben weit verbreitet ist, gibt es eine Antwort: In diversen Online-Foren wird über dieses Thema gesprochen. Der Leser muss sich jedoch klarmachen, dass es nur bestimmte Menschen sind, die sich für dieses Thema interessieren. Das Gros der gesunden und psychisch gefestigten Frauen geht davon aus, eine normale Geburt zu erleben. Erlebt eine Frau aber eine Angststörung, kann es anders aussehen. Dann kann eine anstehende Entbindung – selbst wenn es bereits die zweite ist – Angst machen. Das kann auch die Angst bei der Geburt zu sterben beinhalten. Immerhin besteht eine geringe Chance, dass es dazu kommen könnte.

Wer im letzten Trimester einer Schwangerschaft unter Panikattacken leidet, dem kann die bevorstehende Geburt den letzten Nerv rauben. Die Betroffenen sollten schnellstens mit ihrem Gynäkologen über das Problem sprechen. Außerdem ist es sinnvoll, sich einem Therapeuten anzuvertrauen. Unter Umständen ist eine Hypnotherapie sinnvoll. Auch bestimmte Antidepressiva sind bei Angst bei der Geburt zu sterben hilfreich. Die relativ nebenwirkungsarmen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer sollten jedoch möglichst nicht über längere Zeit eingenommen werden. Kontraindiziert sind jedoch die sogenannten MAO-Hemmer.

Ängste sind in der Schwangerschaft normal

Schwangerschaften stellen hormonell einiges auf den Kopf. Die wallenden Hormone machen schwangere Frauen empfindsamer. Auch wenn viele sich auf ihr Kind freuen, entstehen manchmal Ängste. Das betrifft keineswegs nur psychisch labile und seelisch kranke Frauen. Vielmehr ist eine Geburt auch heute noch ein intensives Erlebnis. Dieses ist trotz einer hochentwickelten Medizintechnologie mit gewissen Risiken und Schmerzen verbunden. Neben dem Wehen-Schmerz kann es zu einem Dammschnitt oder einem Kaiserschnitt kommen. Außerdem kann es im Vorfeld zu monatelangem Schwangerschafts-Erbrechen kommen. Das ist nicht gerade leicht zu ertragen. Schwangerschafts-Erbrechen kann zu Erschöpfung, Ängsten und negativen Gefühlen gegenüber dem Kind führen.

Eine Geburt kann leicht oder schwer sein. Es kann Komplikationen geben. Die Ungewissheit über das Wann und Wie schwindet auch nicht mit der Zahl der schon erlebten Geburten. Viele Frauen erzählen, dass sie in Zeit der Schwangerschaft ängstliche Gedanken erlebt haben. Ein Kind zu gebären, ist eben keine leichte Aufgabe. Es ist für die werdende Mutter oft Schwerstarbeit. Bei Erstgebärenden ist es sogar das erste Erlebnis dieser Art. Allein das kann diffuse Ängste verursachen. Die Hebamme ist einer der Ansprechpartner für Ängste, die unter Erstgebärenden üblich sind. Außerdem ist es sehr hilfreich, mit Müttern zu sprechen, die vor der ersten Geburt ebenfalls von Ängstlichkeit betroffen sind.

Allerdings hatte nicht jede Erstgebärende Angst bei der Geburt zu sterben. Die meisten Frauen haben eher Angst vor stundenlangen Wehen, vor Schmerzen durch einen Kaiserschnitt oder Komplikationen durch eine Nachblutung.

Quellen:

  • urbia.de/forum/2-schwangerschaft/1961231-angst-bei-der-geburt-zu-sterben
  • psychic.de/forum/agoraphobie-panikattacken-f4/angst-vor-geburt-zu-sterben-t81028.html

Ängste sind ein normales Geschehen

Geburt und Tod sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Geburt stellt den Beginn des Sterbens dar, wenn man so will. Indem man geboren wird, wird die Sterblichkeit automatisch zum Thema. Das beschäftigt viele Menschen – und es macht Angst. Denn der Tod ist ein stark tabuisiertes Thema in der zivilisierten Welt. Wir meinen, alles im Griff und gut versichert zu haben. Doch tatsächlich haben wir nur eine relative Kontrolle über unser Leben.

Die Unsicherheit des irdischen Lebens wird insbesondere bei der Geburt eines neuen Erdenbürgers spürbar. Aus heiterem Himmel haben manche Frauen plötzlich Angst bei der Geburt zu sterben. Diese irrationale Angst betrifft auch Frauen, die sich seelisch labil sind. Frauen, die wegen Depressionen oder anderer psychischen Probleme in Behandlung sind, haben besonders mit solchen Ängsten zu kämpfen. Die Zahl derer, die sich wegen der Angst bei der Geburt zu sterben an ein Onlineforum wenden, ist erschreckend hoch.

Ängste sind jedoch ein ganz normaler Mechanismus. Angst entsteht im letzten Drittel der Schwangerschaft und in den Wochen vor der Entbindung gehäuft. Schwangere Frauen hören jetzt mehr in sich hinein. Im letzten Trimester haben sie mehr Zeit dazu. Sie wissen zudem, dass in ihnen ein neues Leben heranwächst, das der Mutterliebe bedarf. Die Gedanken machen sich dann oft selbstständig. Neben der Vorfreude und freudigen Gedanken treten auch düstere Gedankengänge zutage. Jeder Geburt verläuft anders. Sie ist also keine Erfahrung, die man unter „Schema F“ abspeichern kann. Nach zwei leichten Geburten kann eine schwere folgen – und umgekehrt.

Dieser Mangel an Planbarkeit und Verlässlichkeit schafft Unsicherheiten. Diese verursacht Angst, weil man fürchtet, die Kontrolle zu verlieren. Was wäre, wenn man ein Kind bekommt und für dieses nicht da sein kann? Im Moment der Geburt stirbt gefühlt die Gewissheit, für das Baby sorgen zu können. Doch die Gewissheit kommt meist wieder, wenn die Geburt überstanden ist. Dann allerdings entwickeln junge Mütter oft andere Ängste. Ängste gehören zum Leben. Jede Mutter muss lernen, mit ihnen umzugehen. Ein Baby zu bekommen, bedeutet oft lebenslange Furcht, das Kind wieder zu verlieren oder im Erwachsenenalter ins eigene Leben entlassen zu müssen.

Quellen:

  • lisafirle.de/keine-angst-vor-der-geburt/
  • ichbinmutter.com/schwangerschaft/geburt/vorbereitung-auf-die-geburt/angst-vor-der-geburt-verlieren-7-tipps/
  • bunte.de/family/schwangerschaft-geburt-baby/geburt/ablauf-der-geburt/weniger-angst-vor-der-geburt-entspannte-geburt-was-den-geburtsprozess-mehr-beeinflussen-kann-als-wir.html

Was können schwangere Frauen bei Ängsten tun?

Die Betroffenen sollten sich klarmachen, dass Ängste uns schützen wollen. Zudem sind mit der Hebamme sowie dem medizinischen Geburtshelfer und seinem Team erfahrene Menschen an der Seite Gebärender.

Auch wenn eine Frau beim Gebären keine rechte Kontrolle über das Geschehen hat, ist sie nicht allein. Die Angst bei der Geburt zu sterben ist also kein Drama. Sie kann jedoch durch dramatische Erzählungen anderer verstärkt werden. Das macht insbesondere ängstlichen und labilen Frauen zu schaffen. Diese Frauen sollten daher verstärkt darauf achten, ihre Ängste nicht noch zu schüren. Die Geburt eines Kindes ist ein Wunder. Sie beinhaltet gewisse Risiken, aber diese sind heutzutage meist kontrollierbar. Statt Angst zu haben, sollte eine Geburt mit Respekt behandelt werden. Immerhin kann ein Kaiserschnitt notwendig werden.

Schwangere Frauen sollten tunlichst vermeiden, in sozialen Netzwerken über ihre Ängste vor dem Sterben zu sprechen. Sie müssen damit rechnen, dass sie neben hilfreichen Kommentaren ähnlich Betroffener auch mit Horror-Postings konfrontiert werden. Über den seelischen Schaden, den solche Kommentare verursachen, könnte man einiges sagen. Statt solche Webseiten zu frequentieren, sollten die Angstgeplagten mit einer Hebamme, dem Hausarzt, einem Gynäkologen oder einem Psychologen über ihre Befürchtungen sprechen. Das gilt für Erstgebärende ebenso wie für erfahrenere Frauen, die bereits eine schwere Geburt erlebt haben.

Quellen:

  • familienplanung.de/schwangerschaft/geburt/geburtsvorbereitung/angst-vor-der-geburt/
  • familien-magazin.com/angst-vor-der-geburt-das-koennen-sie-tun/
  • stillgruppen.de/angst/vor/geburt
  • https://www.youtube.com/watch?v=VG_lE1uQ8Yc
  • https://www.youtube.com/watch?v=wMkAOBr6prA

Kompetente Gesprächspartner und gute Geburtsvorbereitung

Mit kompetenten Ansprechpartnern über seine Ängste zu sprechen, wirkt oft befreiend. Die Schwangere erkennt, dass solche Befürchtungen von vielen Frauen geteilt werden. Diese Erkenntnis rückt die Angst bei der Geburt zu sterben ein Stück weit aus der Problemzone.

Gespräche schaffen Gefühle der Verbundenheit. Die Betroffenen erkennen, dass sie in ihrer Not ernst genommen werden. Noch wichtiger ist eine gute Geburtsvorbereitung. Diese umfasst sämtliche Bereiche einschließlich Tipps für eine gesunde Ernährung. Warum ist das Thema Ernährung auch bei Angstzuständen relevant? Weil es Lebens- und Genussmittel gibt, die Depressivität, Ängstlichkeit oder innere Erregtheit fördern. Beispiel: Koffeinhaltiges. Es ist ratsam, bei gesteigerten Ängsten vor der Entbindung nahrhafte, ausgleichende und erdende Nahrungsmittel zu bevorzugen. Neben Atemtechniken oder einer Kreißsaal-Besichtigung kann für ängstliche Frauen auch psychologische Unterstützung sehr hilfreich sein.

Heutzutage kann geburtsvorbereitend Akupunktur gegen Ängste eingesetzt werden. Auch während der Entbindung können Akupunkturnadeln Erleichterung beim Gebären verschaffen. Akupunktur kann Schmerzen lindern und Ängste abmildern. Atemübungen und positive Affirmationen können ebenfalls Erleichterung bedeuten. Die Anwesenheit einer vertrauten Person ist heute normal. Sie bedeutet ein wertvolles Gefühl der Sicherheit in einem Moment, in dem Gebärende sich sehr verletzlich fühlen.

Manche Frau möchte dennoch bei der Niederkunft nur von professionellen Helfern umgeben sein. Im Fall eines Kaiserschnitts muss die Begleitperson ohnehin den Kreißsaal verlassen.

Quellen:

  • praxistipps.focus.de/angst-vor-der-geburt-gruende-und-was-dagegen-hilft_122718
  • eltern.de/angst-vor-der-geburt
  • gofeminin.de/schwangerschaft/angst-vor-geburt-s1803496.html
  • babyartikel.de/magazin/angst-vor-der-geburt-5-dinge-die-dir-helfen-koennen

Geburt und Tod – zwei Seiten einer Medaille

Geburt und Tod sind zwei elementare Bestandteile des irdischen Lebens. Der ewige Kreislauf von Werden, Sein und Vergehen ist Teil des Lebens und der Evolution. Ein Erdenbürger wird geboren. Ein anderer stirbt im selben Moment irgendwo.

Mit so elementaren Vorgängen wie Geburt und Tod sind Urängste und Tabus verbunden. Das löst starke Gefühle aus – selbst bei Frauen, die als seelisch gefestigt gelten. Es ist also keine Schande, seine Ängste vor dem Sterben bei oder nach der Geburt zu thematisieren. Im Moment der Geburt und im Moment des Todes fühlen alle Menschen sich ausgeliefert und schutzlos. Die Angst vor dem Ungewissen dominiert. Gefühlt ist die Erleichterung nach der Entbindung für viele Frauen wie eine Wiedergeburt.

Angst bei der Geburt zu sterben (© motortion / stock.adobe.com)
Angst bei der Geburt zu sterben (© motortion / stock.adobe.com)

Quellen und weitere Hilfe:

  • de.wikipedia.org/wiki/Urangst
  • mama-und-co.de/geburt-tod-und-der-kreislauf-des-lebens
  • rhetorik-netz.de/Uraengste-urangst
  • flowering-tree.de/blog/deine-geburt-dein-urtrauma/
  • kusumitra.de/4372/

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