Angst vor Mammographie Ergebnis | Bei familiären Vorbelastungen ist die Angst vor Mammographie Ergebnissen erklärbar. Wissenschaftler sagen, dass bei Brustkrebserkrankungen von Verwandten ersten Grades eine erhöhte Krebsgefahr für deren direkte Nachkommen besteht. Doch die Angst vor einem schlechten Mammographie Ergebnis treibt auch ohne bekannte Risiken Blüten.
Der Grund für solche Ängste liegt vermutlich in der steigenden Zahl Betroffener. Die Brustkrebs-Betroffenen sind immer jünger geworden. Viele Prominente haben eine Brustkrebs-Erkrankung öffentlich gemacht. Manche sind daran gestorben. Andere haben mehrere Brustkrebs-Rezidive überlebt. Offensichtlich hängen die Heilungschancen davon ab, wie aggressiv der Brustkrebs ist.
Die Angst vor einem schlechten Mammographie Ergebnis
Die Mammografie-Untersuchung dient als Vorsorgeuntersuchung dazu, Brustkrebs im Frühstadium zu entdecken. Zugleich wird befürchtet, dass häufige Brust-Screenings die Gefahr erst hochschaukeln könnten. In diesem Umfeld entwickeln sich Ängste. Solange diese Ängste latent bleiben und sich im normalen Rahmen bewegen, ist alles gut. Aus dem Ruder laufende Ängste sind allerdings ein Problem.
In diesem Umfeld haben wir es vermutlich mit zwei unterschiedlich zu bewertenden Ängsten zu tun: mit der begründeten Angst vor einem unguten Mammografie Ergebnis – und mit der diffusen und durch nichts begründeten Angst vor Krebs. Die latente Angst kann sich zu einer Angsterkrankung steigern. Die reale Angst hingegen fußt meist auf familiären Belastungen. Sie beruht auf einem ertasteten Knoten und einem begründeten Brustkrebs-Verdacht.
Berechtigte und unberechtigte Mammografie-Ängste
Erhalten Frauen jenseits der Fünfzig Einladungen zu Mammografie-Vorsorgeuntersuchungen, bietet das keinen Grund, Angst zu entwickeln. Doch in der Presse werden Ängste oft bewusst geschürt. Auch Onlineforen bieten ängstlichen Menschen reichlich Gelegenheit, ihre Ängste bestätigt zu sehen. Nur selten werden solche Foren von sachkundigen Medizinern moderiert.
Hinzu kommt, dass die Quote der falsch-positiven Befunde relativ hoch ist. Der Schock bei den Betroffenen sitzt tief. Reißerische Berichte über Fehldiagnosen sind dazu angetan, der Mammografie-Untersuchung zu misstrauen. Sollte die Zweituntersuchung ein anderes Ergebnis erbringen, ist das keinen Pressebericht wert. Für die Betroffenen bedeutet die Zweituntersuchung jedoch gesteigerte Ängste. Das Ergebnis der ersten Mammografie könnte sich schließlich bestätigen. Brustkrebs gilt als Schockdiagnose.
Manchmal ist nach der zweiten Mammographie-Untersuchung eine Biopsie notwendig. Diese soll unklare Ergebnisse abklären helfen. Dass jemand in der Zeit nach der ersten (Fehl)-Diagnose Angst hat, tatsächlich Krebs zu haben, ist nur zu verständlich. Irgendwann steht möglicherweise fest: Es war eine Fehldiagnose. Bei den meisten Betroffenen dürfte Erleichterung über die Fehldiagnose vorherrschen.
Manche Menschen erleben sich jedoch als nachhaltig traumatisiert. Die Angst vor einem unguten Mammographie Ergebnis wird als berechtigt angesehen. Sie kann jedoch in einer Angststörung enden.
Vermeidung der Untersuchung aus Angst vor dem Ergebnis
Überbordende Ängste führen oft zu Vermeidungsverhalten. Das ist auch bei der Mammographie nicht anders. Eine Fehldiagnose oder unnötigerweise vorgenommene Biopsien der verdächtigen Brust veranlassen einen bestimmten Prozentsatz an Frauen dazu, keine Mammografie-Termine mehr wahrzunehmen. Viele schieben die nächste Mammografie-Untersuchung unnötig lange hinaus.
Das Vermeiden und Hinauszögern von Brust-Untersuchungen kann aber zu einer verspäteten Krebsdiagnose führen. Die Früherkennung mittels regelmäßig vorgenommener Mammografie-Untersuchung soll eine zu späte Brustkrebs-Diagnose verhindern. Brustkrebs ist zu 80 Prozent heilbar, sofern er früh genug erkannt wird. Wer nach einer Fehldiagnose Ängste verspürt, sollte mit seinem Frauenarzt darüber sprechen. Bei überbordenden Ängsten wäre sogar eine Psychotherapie ratsam.
Unwissenheit und Spekulation nähren Ängste
Trotz aller befürchteten Risiken ist eine aus dem Ruder gelaufene Angst lähmend (vgl. Angst vor MRT Befund). Sie beeinträchtigt die Lebensqualität. Zudem führt sie oft zu eigenen Fehlentscheidungen. Erschreckend ist aber nicht, wie viele Frauen Angst vor dem Ergebnis einer Mammografie haben. Erschreckend ist vielmehr der Grad an Unwissenheit, an spekulativen Annahmen und Falschinformationen.
Nachgewiesen wurde: Fast die Hälfte aller Frauen weisen bezüglich der Mammografie erhebliche Wissenslücken auf. So meinen beispielsweise 30 Prozent aller Frauen, die Untersuchung könne eine Erkrankung an Brustkrebs verhindern. Sie klagen nach einer Brustkrebsdiagnose darüber, dass sie immer zum Mammografie-Termin gekommen seien – und trotzdem an Brustkrebs erkrankt sind. Fehldiagnosen, die am Ende gut ausgehen, erwähnen viele aufklärende Broschüren nicht. Unverständlich bleibt, warum sich der Wissensstand angesichts medialer Aufklärung nicht verbessert hat.
Brustkrebs ist ein Schreckgespenst für Frauen. Dabei hat gerade die Früherkennung zu verbesserten Heilungschancen geführt hat. Informationsdefizite begünstigen Spekulationen. Spekulationen unterfüttern diffuse Ängste. Bei labilen Persönlichkeiten kann sich das zu einer Angststörung auswachsen. In diesem Fall sollten die Betroffenen ihre Ängste thematisieren. Je länger sie diese mit sich herumtragen, desto eher vermeiden sie zukünftige Brustuntersuchungen.
Damit sinken aber die Chancen der Krebs-Früherkennung. In der Folge sinken auch die Heilungschancen erheblich.
Früh erkannter Brustkrebs ist oft heilbar
Ohne die monatliche Selbstuntersuchung und ein regelmäßiges Mammografie-Screening werden viele Tumore der Brust nicht rechtzeitig erkannt. Fakt ist: Über 80 Prozent der Brusttumore werden von den Betroffenen selbst entdeckt. Korrekt ist: Je früher ein Tumor erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Angst und Meidungsverhalten sind nicht immer gute Berater.
Selbst bei aggressiven Tumor-Typen kann heute sehr viel mehr getan werden. Wird das Tumor-Geschehen früh genug erkannt, können die Betroffenen nach der Therapie mit Immun-Therapien vor Rezidiven geschützt werden. Die Früherkennung wird im Falle einer nachgewiesenen Brustkrebs-Erkrankung noch wichtiger.
Die Behandlung von Brustkrebs umfasst zweifellos unangenehme Dinge wie Chemotherapie, Bestrahlung und Operationen. Doch je früher der Brustkrebs behandelt werden kann, desto besser sind die Chancen auf anhaltend gute Lebensqualität.
Quellen:
- netdoktor.de/krankheiten/brustkrebs/mammografie/
- youtube.com/watch?v=ZXympNf7Z_8
- de.wikipedia.org/wiki/Mammographie
- apotheken-umschau.de/Mammografie
- krebsinformationsdienst.de/untersuchung/bildgebung/mammographie-abklaerung.php
- focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/news/mammografien-die-grundlose-krebsangst-vieler-frauen_aid_675743.html
- youtube.com/watch?v=mCNuEgd78d4
- psychic.de/forum/angst-vor-krankheiten-f65/angst-vor-dem-ergebnis-der-mammographie-t85676.html
- krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/erkrankungsverlauf.html
- krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/leben.php
- helios-gesundheit.de/magazin/brustkrebs/news/leben-mit-brustkrebs/
- heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/fehldiagnosen-bei-mammographien-lassen-betroffene-zukuenftige-untersuchungen-vernachlaessigen-20170212219379/
- welt.de/gesundheit/article124844647/Beim-Brustkrebs-grassiert-die-Unwissenheit.html
- faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/mammographie-die-angst-vor-dem-falschen-befund-1669718.html
- brigitte.de/gesund/gesundheit/mammographie-screening–eine-bilanz-10110160.html
- krankenkasseninfo.de/leistungen/satzungsleistungen/mammographie/