Angst vor praktischer Prüfung

Angst vor praktischer Prüfung - Fahrschule, Fahrlehrer, Prüfer (© Alexander Raths / stock.adobe.com)
Angst vor praktischer Prüfung - Fahrschule, Fahrlehrer, Prüfer (© Alexander Raths / stock.adobe.com)

Angst vor praktischer Prüfung? Das ist nichts Ungewöhnliches und der Gedanke an die Prüfung löst daher bei vielen schon vorab großes Unbehagen aus. Ursächlich für die Prüfungsangst ist möglicherweise die Angst davor, im entscheidenden Augenblick zu versagen und seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können. Man kennt den Prüfer nicht, kennt aber zusätzlich zahlreiche Horrorgeschichten von Freunden und Bekannten, die ihre praktische Prüfung teils schon bestanden haben und das führt zu Unsicherheiten. Außerdem ist die Prüfungsroute unbekannt, genauso wie die Verkehrssituation, die man am Tag der Prüfung vorfindet. Viele zukünftige Prüflinge kennen das Problem, aber Erklärungen, warum man Angst vor der Prüfung hat, helfen dem Prüfling in dieser Situation herzlich wenig. Stattdessen sollten Mittel gefunden werden, die der Bekämpfung der Prüfungsangst dienen.



Von der Vorbereitung bis zur Prüfung – Tipps die Prüfungsangst zu besiegen

Grundsätzlich sind Ängste häufig unbewusst und immer stärker werdend. Zumeist hat man ein komisches Gefühl im Magen, Schlafstörungen oder auch Kopfschmerzen und einige Fahrschüler würden sich am liebsten noch vor der Prüfung vorsichtshalber krankschreiben lassen. Daher sollte man sich zunächst die Angst eingestehen und sich nicht einreden, es sei alles in Ordnung. Ein rechtzeitiges Erkennen ist wichtig, um die Angst zu lindern. Dabei darf diese aber auch nicht überhand nehmen, denn wenn der Gedanke an die Prüfung ununterbrochen präsent ist, verschlimmert sich die Angst nur. Druck und Sorge vor der Prüfung sind zwar keine Seltenheit, erhöhen aber das Risiko, die bevorstehende Prüfung nicht zu bestehen. Daher sollen folgende Tipps bei der Stressbewältigung helfen.

1) Die Vorbereitung:

Mit der richtigen Vorbereitung sollte das Bestehen der Prüfung kein Problem mehr darstellen. Immerhin zeigt der Fahrlehrer seinen Fahrschülern alles Notwendige, um das Bestehen der Prüfung zu garantieren und den Schüler für den Straßenverkehr vorzubereiten. Ausreichend Fahrstunden sollten die Grundlage der Ausbildung darstellen, sodass der Führerschein-Anwärter über eine vollkommene Beherrschung des Fahrzeugs verfügt. Ein guter Fahrlehrer wird seinen Schützling auch erst dann in die Prüfung schicken, wenn er der Meinung ist, dass dieser die Prüfung bestehen kann.

Zusätzlich sollte der Fahrlehrer über die Ängste des Schülers Bescheid wissen, so kann beispielsweise eine Probeprüfung der Angst entgegenwirken.

Zudem lassen sich viele Fahrschüler häufig von Freunden oder Verwandten zu einer frühzeitigen Prüfung drängen, was die Durchfallquote erhöht. Desto besser man vorbereitet wird / ist, desto höher ist auch die Chance zu bestehen und aus diesem Grund können auch mit zwei oder drei extra Fahrstunden die Zweifel bekämpft und die Geling-Chancen erhöht werden. Zwar kostet auch jede Stunde zusätzliches Geld, aber im Endeffekt ist die Endsumme entscheidend und dabei ist es sicherlich billiger, zwei Extrastunden zu bezahlen als in der Prüfung durchzufallen.

2) Der Prüfungstermin

Die Wahl des Termins sollte nicht in eine sowieso stressige Zeit fallen. Stehen beispielsweise wichtige Abschlusstests, wie etwa das Abitur an, so sollte die praktische Fahrprüfung erst nach Beendigung ebendieser erfolgen, um eine Überforderung zu vermeiden.

3) Erwartungsdruck senken

Grundsätzlich gilt: Je weniger Menschen von der Prüfung wissen, desto geringer ist auch der persönliche Druck und damit auch die Prüfungsangst. Wenn überhaupt jemand von dem Termin weiß, dann sollte diese Person dazu dienen, zu motivieren und zu unterstützen und nicht für noch mehr Druck sorgen.

4) Ablauf der Prüfung

Um Panik (Angstattacken) zu vermeiden, sollte man sich vorab mit dem Ablauf der Prüfung vertraut machen. Zu Beginn wird der Personalausweis, beziehungsweise alternativ ein Reisepass benötigt. Zudem sollte eine Ausbildungsbescheinigung vorliegen und gegebenenfalls die Gebühr für den TÜV bezahlt werden, falls der Betrag nicht im Vorfeld überwiesen wurde.

Nachdem die Personalien vom Prüfer kontrolliert wurden und der formelle Teil abgehakt ist, beginnt die praktische Prüfung. Dabei beginnt mancher mit Technikfragen, bevor die Autofahrt startet. Beispielsweise muss der Prüfling erklären, wie man den Ölstand kontrolliert. Während der Prüfungsfahrt nimmt der Prüfer auf der Rücksitzbank des Autos Platz und der Fahrlehrer setzt sich auf den Beifahrersitz – wie in den Übungsfahrten zuvor auch.

Nun kontrolliert der Fahrschulprüfer, ob man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, alle Verkehrszeichen beachtet und das Auto generell unter Kontrolle hat. Die Fahrdauer variiert, dauert bei einem normalen Autoführerschein aber ungefähr 45 Minuten. Direkt im Anschluss erfährt man schon, ob man bestanden hat oder nicht. Falls man die Führerscheinprüfung doch nicht geschafft haben sollte, ist ein Zweitversuch erst zwei Wochen später wieder möglich.

5) Der Abend davor

Der letzte Tag vor der Prüfung ist bei Prüfungsangst besonders schwer zu ertragen. Nichtsdestotrotz sollte man diesen Tag nicht mehr lernend verbringen, sondern stattdessen den Kopf frei bekommen, um keinen unnötigen Stress aufzubauen und sich ständig zu fragen:

„Kann ich wirklich alles?“

Ablenkung und Ruhe sind die besten Mittel. Dies kann beispielsweise mithilfe eines Filmes oder eines Buches erfolgen oder auch durch einen schönen Tag mit Freunden. Autogenes Training kann ebenfalls zur Entspannung beitragen und Angst und Stress im Vorfeld abbauen. Ähnliche Wirkung können auch ruhige Musik oder ein entspanntes Bad zeigen. Wichtig ist nur, dass man sich nicht bis spät in die Nacht verrückt macht, sondern früh ins Bett geht. Der Prüfling sollte sich selbst, seinen Fähigkeiten und seinem Fahrlehrer vertrauen, dass er es schafft.

6) Tag der Prüfung

Am Tag der praktischen Fahrprüfung sollte man rechtzeitig aufstehen, frühstücken und pünktlich am Prüfungsort erscheinen. Wenn der Weg bereits von Hast, Stress und Aufregung geprägt ist, dann führt dies ebenfalls zu Unruhe und Unkonzentriertheit in der Prüfung. Zudem sollte bequeme Kleidung und ein festes Schuhwerk getragen werden, um ein sicheres Gefühl und eine angenehme Atmosphäre zu kreieren.

7) Kurz vorher

Bevor die Prüfung beginnt, ist es empfehlenswert, sich im Vorfeld einzufahren und mit dem Auto aufzuwärmen. Dazu bieten viele Fahrschulen bereits am Morgen vor der „Praktischen“ noch Fahrstunden an. Diese sollte jedoch nicht zu lang gewählt werden, damit die Konzentration nicht in der entscheidenden Prüfungssituation nachlässt.

8) Die Prüfungsfahrt

Vielen Fahrschülern hilft die Vorstellung, dass es sich bei der Prüfung um eine normale Fahrstunde der Fahrausbildung handelt. Zudem sollte erwähnt werden, dass die Angst vor dem Prüfer unbegründet ist. Prüfer sind auch nur Menschen, keine Feinde, und es gibt keinen Grund, Angst vor diesen zu haben. Schließlich ist es nicht ihr Ziel, möglichst viele Führerschein-Anwärter durchfallen zu lassen.

Stattdessen sollte man den Prüfer einfach freundlich begrüßen und ihm auch gerne mitteilen, dass man nervös ist, da diese häufig auf den Prüfling und seine Aufregung eingehen. Beispielsweise wählt der Prüfer dann zu Beginn für die Prüfungsfahrt eine ruhigere Strecke, um die Spannung zu lösen. Sollten die Arme und Beine dennoch anfangen zu zittern, dann kann auch um einen kleinen Zwischenstopp gebeten werden. Zudem kann es vorkommen, dass sich der Fahrschüler aus Nervosität nicht an die vorgegebene Richtung hält und links anstatt rechts abbiegt. Ein solcher Fehler ist kein Grund zur Panik und sollte nicht zu waghalsigen Manövern führen, um zurück auf die Prüfungsroute zu gelangen. Der Prüfer hat für das falsche Abbiegen in der Regel Verständnis und überlegt sich eine neue Route, während der Schüler ruhig und konzentriert weiterfahren sollte. Viel wichtiger ist es, dass der Prüfling sich an alle Verkehrsregeln hält und über eine vollständige Kontrolle des Fahrzeugs verfügt. Letztendlich möchte der Prüfer nämlich nur herausfinden, ob der Geprüfte keine Gefahr für sich selbst und den Straßenverkehr darstellen könnte.

9) Keine Beruhigungsmittel!

Zwar kann ein Beruhigungsmittel häufig Abhilfe gegen Nervosität und Aufregung verschaffen, jedoch sollte dieses vor der Führerscheinprüfung auf gar keinen Fall eingenommen werden. Zu den Folgereaktionen gehören Müdigkeit und eine verlangsamte Reaktion, was zu Unfällen führen kann. Im Allgemeinen sind sowieso zahlreiche Medikamente im Straßenverkehr verboten, sodass Beruhigungsmittel nicht nur der Grund für das Durchfallen in der praktischen Prüfung sein kann, sondern auch eine allgemeine Sperre mit sich bringen kann. Sollte es zu einem Eingreifen des Fahrlehrers kommen, sodass das Fahrlehrerpedal ertönt, ist dies ebenfalls kein Grund in Sorge zu verfallen. Allein der Prüfer entscheidet über das Bestehen der Fahrprüfung.

Letzte Tipps gegen Angst vor praktischer Prüfung

Falls die Prüfung nicht im ersten Anlauf gelingen sollte, dann ist es wichtig, nicht direkt aufzugeben und sich selbst unter Druck zu setzen. Dann klappt es eben beim zweiten oder dritten Versuch. Außerdem zeigt das Durchfallen durch eine Prüfung, dass man selbst auch nur ein Mensch ist und auch schlechte Tage haben kann.

Mit der richtigen Vorbereitung sollte das Bestehen der praktischen Prüfung für den Führerschein allerdings machbar sein, wenn auch nicht beim ersten Anlauf. Fehler passieren nun einmal. Die Angst vor der Prüfung ist unbegründet, denn niemand möchte dem Fahrschüler etwas Böses.

Angst vor praktischer Prüfung - Fahrschule, Fahrlehrer, Prüfer (© Alexander Raths / stock.adobe.com)
Angst vor praktischer Prüfung – Fahrschule, Fahrlehrer, Prüfer (© Alexander Raths / stock.adobe.com)

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Quellen:

  • fahrschule-lang.net/6-tipps-gegen-pruefungsangst/
  • fahrschule-123.de/de/fuehrerscheinausbildung/fuehrerscheinpruefung/pruefungsangst/10-tipps/
  • plakos.de/angst-vor-praktischer-pruefung/+