Depression Arten | Depressionen haben viele Gesichter…

Deprimiert, depressiv | Mediziner unterscheiden verschiedene Ausprägungen und Arten von Depressionen (© abcmedia / Fotolia)
Deprimiert, depressiv | Mediziner unterscheiden verschiedene Ausprägungen und Arten von Depressionen (© abcmedia / Fotolia)

„Ich habe wirklich tagelang nur auf meiner Couch dann gesessen, in eine Wolldecke eingewickelt, und habe teilweise die Wand angestarrt über Stunden, weil ich zu nichts mehr in der Lage war“, beschreibt eine Betroffene ihr apathisches Verhalten während ihrer Depression. Sie erzählt aber auch, dass sie daneben Phasen der Aktivität erlebt hätte, etwa im Rahmen von Panikattacken.

Depressionen können viele Gesichter haben. Manche Depressionsarten verstecken sich hinter vermeintlich körperlichen Beschwerden. Andere Arten von Depressionen sind charakterisiert durch permanente Niedergeschlagenheit, eine bleierne Müdigkeit und extremes Schlafbedürfnis oder treten nur zu einer bestimmten Jahreszeit auf. Und dann gibt es noch die Arten der Depression, die Hyperaktivität vorgaukeln und daher nur schwer diagnostizierbar sind.

Allen diesen Depressionsarten ist indes das Gefühl der Erkrankten gemein, von einer Mauer umschlossen zu sein, durch die sie selbst nicht nach außen dringen können und die auch kein Außenstehender zu durchbrechen vermag. Typisch dabei ist nicht das Empfinden von Gleichgültigkeit, sondern von Emotionslosigkeit.

Um Depressionen bewältigen zu können, ist es hilfreich, sie zu verstehen und sich möglichst viele Informationen über das Thema einzuholen. Der folgende Artikel klärt über die Frage auf:

Welche Arten von Depression gibt es?

Depressionsarten laut ICD-11

Gegenstand des Kapitels 6A7 der ICD-11, der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen in der 11. Version, sind „Depressive Störungen„, die nach Symptomatik, Schweregrad und Dauer unterteilt sind. Das bedeutet, dass bestimmte Symptome mindestens zwei Wochen lang bestehen müssen und von klinischer Relevanz sind. In Anlehnung an den ICD-10-Code nimmt der ICD-11-Diagnoseschlüssel folgende Klassifizierung der verschiedenen Arten von Depressionen vor:

– 6A70 Einzelne depressive Episode (ICD-10 F32)

Hierbei kann der Krankheitsverlauf leicht, mittelgradig oder schwer sein. Betroffene leiden unter einer gedrückten Stimmung und Antriebsschwäche. Weitere Symptome sind Erschöpfungszustände, Müdigkeit, verminderte Konzentration und fehlende Fähigkeit zur Freude. Häufig treten Schlafstörungen und Appetitlosigkeit auf. Typisch ist ebenfalls ein beeinträchtigtes Selbstvertrauen, gepaart mit Schuldgefühlen und dem Empfinden der eigenen Wertlosigkeit. Das emotionale Tief zeigt von Tag zu Tag wenig Veränderungen. Nicht selten entwickeln Patienten bei einer schweren depressiven Episode (vgl. Symptome einer schweren Depression) Suizidgedanken oder Wahnvorstellungen, die zur Folge haben, dass alltägliche soziale oder berufliche Aktivitäten unmöglich sind. Siehe auch: F 32.1 Diagnose.

– 6A71 Rezidivierende depressive Störung (ICD-10 F33)

In der Medizin ist von „rezidivierend“ die Rede, wenn Krankheiten in Abständen wiederkehren. Im Fall der depressiven Störung meint dies, dass es sich bei den Episoden um kein einmaliges Erlebnis handelt, sondern dass sie immer wieder vorkommen wie beispielsweise die sogenannte Winterdepression oder Verstimmungen rund um die Zeit des Todestages eines geliebten Angehörigen. Abzugrenzen ist die rezidivierende depressive Störung von der bipolaren. Während erstere dadurch charakterisiert ist, dass die Phasen vor und nach der Erkrankung beschwerdefrei sind, zeichnet sich letztere dadurch aus, dass sich die wiederholt auftretenden depressiven Episoden mit Stimmungshochs und vermehrtem Antrieb abwechseln.

– 6A72 Dysthymie (ICD-10 F34.1)

Hierbei handelt es sich um eine mindestens zwei Jahre andauernde depressive Verstimmung, die einen chronischen Verlauf hat. Oftmals verwechseln Betroffene und ihr Umfeld diese Erkrankung mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Schwermütigkeit. Auch wenn die Dysthymie nur eine abgeschwächte Form der Depression ist, schränkt sie das Leben Betroffener massiv ein. Zu den Symptomen zählen unter anderem pessimistische Zukunftsaussichten, Schwierigkeiten mit Routineaufgaben und sozialer Rückzug. Gelegentlich treten Phasen einer normalen Stimmungslage auf, die in der Regel aber nicht länger als eine Woche anhalten.

– 6A73 Gemischte Depressive- und Angststörung (ICD-10 F41.2)

Bestehen gleichzeitig Ängste und Depressionen, dann fällt das Krankheitsbild in diese Kategorie, sofern keine der beiden Störungen vorrangig ist. Es kommt hier also zu einer Vermischung von Symptomen wie beispielsweise Antriebslosigkeit und Panikgefühlen, die aber nicht so ausgeprägt sind, dass sie die alleinige Diagnose „Depression“ oder „Angststörung“ rechtfertigen. Bei einem extremen Verlauf in beiden Bereichen empfiehlt der ICD-Code, auf diese Kategorisierung der „Gemischten Depressiven- und Angststörung“ zu verzichten und die jeweiligen Einzelbefunde anzuwenden.

– 6A7Y Andere spezifische depressive Störungen / 6A7Z Unspezifische depressive Störungen

Hierunter fallen alle Auffälligkeiten, die klinisch relevante depressive Symptome enthalten und nicht in das zuvor aufgelistete Schema passen. Siehe auch: F41.2.

Depressionsarten in der klinischen Fachliteratur

Neben der ICD-Kodierung gibt es zahlreiche weitere Unterscheidungen von Depressionsformen, die durch die Vielfalt von Begrifflichkeiten leicht verwirren können. Zu den geläufigsten Einteilungen gehören:

– Unipolare Depression/Major bzw. Minor Depression

Die am häufigsten vorkommende Depressionsart ist die unipolare Depression. Liegt eine schwere Form dieser Erkrankung vor, spricht man von „Major Depression„, bei einer weniger schweren Episode von „Minor Depression“. Unipolar meint, dass sich die Stimmungsschwankung nur in einer Richtung bemerkbar macht, nämlich in die der negativen Gefühle wie Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit.

– Bipolare Depression

Von den unipolaren sind die bipolaren Depressionen abzugrenzen. Diese sind charakterisiert durch zwei signifikante Stimmungslagen. Bei diesen handelt es sich auf der einen Seite um depressive Episoden. Auf der anderen Seite agieren die Betroffenen manisch oder hypomanisch und sind von überzogener Euphorie und übersteigerter Aktivität geprägt. Die Zeiten der Niedergeschlagenheit halten in der Regel deutlich länger an als die der Aufgedrehtheit und Selbstüberschätzung. Gelegentlich kann es auch zu einer gemischten Episode kommen, in der die Manie und Depression gleichzeitig auftreten.

Sowohl die unipolaren als auch die bipolaren Depressionen zählen zu den affektiven Störungen. Hierzu gehören psychische Erkrankungen, die von einer extremen Stimmungsveränderung gekennzeichnet sind, die deutlich vom normalen Pegel abweichen. Solche Störungen können einmalig oder wiederkehrend, akut oder chronisch sein.

Endogene Depression / Psychogene Depression

Der mittlerweile veraltete Terminus der endogenen Depression geht von einer psychischen Erkrankung aus, deren Ursache „innerer“, also körperlicher Natur ist. Davon zu unterscheiden ist die psychogene Depression, deren Auslöser erlebnis- oder lebensgeschichtlich bedingt ist, wobei folgende drei Momente ausschlaggebend sein können:

  • Reaktive Depression: Diese Art zählt zu dem am häufigsten in der Allgemeinbevölkerung auftretenden Krankheitsbild der negativen Verstimmtheit. Manche Ereignisse im Leben wie der Tod eines Angehörigen, ein selbstverschuldeter Unfall, ein Schwangerschaftsabbruch oder die Trennung vom Partner führen dazu, dass sich Menschen aus der Bahn geworfen fühlen und in ein tiefes emotionales Loch fallen. Auch der Verlust des eigenen Lebenskonzeptes wie plötzliche Arbeitslosigkeit oder die Diagnose einer schweren körperlichen Erkrankung können reaktive Depressionen zur Folge haben. Siehe auch: Situationsbedingte Depression.
  • Depressive Entwicklungen: Eine emotionale Dauerbelastung kann ebenfalls zu Depressionen führen. So lösen beispielsweise jahrelange Ehekrisen oder permanent schwierige Situationen am Arbeitsplatz bei Menschen, die von ihrer Persönlichkeitsstruktur auf Perfektionismus, Pflichterfüllung und Harmonie angelegt sind, mit der Zeit das Gefühl von Ohnmacht, Resignation und Ausgeliefertsein aus, woraus sich psychische Störungen entwickeln können.
  • Neurotische Depression: Der heutige Fachausdruck für diese Erkrankung ist Dysthymie. Sie entsteht infolge einer Störung der psychischen Erlebnisverarbeitung (Neurose), die oftmals in der frühkindlichen Phase verankert ist, und dem Auftreten eines auslösenden Moments. Hierbei kann es sich etwa um Trennungsdrohungen oder Scheidungen handeln, die Verlustängste wachrufen, die Betroffene aufgrund ihrer langjährig erworbenen Selbstwertproblematik nicht zu verarbeiten wissen. Charakteristisch für diese Form der Depression ist der schwankende, sich meist über Jahre aufbauende Verlauf.
Welche Arten von Depressionen gibt es eigentlich? | Die unterschiedlichen Depressionsarten haben verschieden ausgeprägte Symptom-Kombinationen... (© zwieback2003 / Fotolia)
Welche Arten von Depressionen gibt es eigentlich? | Die unterschiedlichen Depressionsarten haben verschieden ausgeprägte Symptom-Kombinationen… (© zwieback2003 / Fotolia)

Atypische Depressionen und Subtypen

Treten neben den charakteristischen Anzeichen einer Depression noch Zusatzsymptome oder atypische Merkmale auf, lässt sich die Krankheit weiter spezifizieren. Unter den zahlreichen Depressionsarten zählen folgende beiden a- und subtypischen Varianten mit zu denen, die für einen Arzt nur schwer zu diagnostizieren sind:

  • Agitierte Depression: Im Unterschied zur Apathie und Niedergeschlagenheit weist diese Form genau die gegenteiligen Symptome auf, nämlich Hyperaktivität und Rastlosigkeit. Betroffene fühlen sich permanent getrieben, verhalten sich manisch und leiden dabei häufig unter Angstzuständen und Schlaflosigkeit. Dieser überzogene Aktivismus, der mit einem großen Mitteilungsbedürfnis einhergeht, überspielt die gedrückte Stimmung der Depression. Diese Art der psychischen Erkrankung zu erkennen, ist nicht einfach, denn Betroffene fühlen sich meist selbst als gesund und erscheinen Außenstehenden lediglich als äußerst aktiv. Die Gefahr spontaner Handlungen bis hin zu einem Suizid ist indes sehr groß.
  • Larvierte Depression: Chronische Schmerzen können zu Depressionen führen. Es kann aber auch umgekehrt der Fall sein, dass eine psychische Störung eine körperliche Erkrankung tatsächlicher oder imaginierter Art auslöst. Da ein Patient in der Regel einen Allgemeinmediziner mit seinen Beschwerden wie etwa einem Druckgefühl in der Brust konfrontiert, setzt die Untersuchung zunächst im physischen Bereich an, weshalb Diagnosen nicht selten an den wahren Ursachen vorbeigehen. Diese Art des seelischen Leidens nennt sich larvierte, versteckte oder maskierte Depression.

Depressionen in bestimmten Lebenslagen

Auf die Psyche wirken viele Faktoren ein, darunter auch körperliche Veränderungen, die Depressionen verursachen können:

  • Klimakterische Depression: In den Wechseljahren sind nicht nur hormonelle Umstellungen, sondern oftmals auch soziale Umbrüche zu meistern. So gehen möglicherweise die Kinder eigene Wege, die Beziehung zum Partner verändert sich oder es stirbt ein Elternteil. Von klimakterischen Depressionen sind Frauen deutlich häufiger als Männer betroffen, wobei in der Menopause häufig Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen auftreten, die nicht behandlungsbedürftig sind. Bestimmen jedoch Symptome wie Niedergeschlagenheit, Angst oder Interessensverlust den Alltag und halten mindestens 14 Tage an, kann es sich um eine pathologisch relevante Erkrankung handeln.
  • Wochenbettdepression: Auch bei dieser Art der psychischen Verstimmtheit sind Hormone sowie psychologische Faktoren von Bedeutung, wenn etwa aus der intimen Zweierbeziehung eine Dreierbeziehung wird. Manche Frauen fühlen sich von ihrer neuen Rolle als Mutter schlichtweg überfordert. Die Wochenbettdepression unterscheidet sich in ihren Symptomen nicht von denen anderer Depressionen.
  • Altersdepression: Jeder siebte bis achte Mensch jenseits des 65. Lebensjahres soll von dieser Erkrankung betroffen sein, wobei der Anteil in Altenpflegeeinrichtungen deutlich höher liegt. Das Abschiednehmen vom Vergangenen im Leben, die Auseinandersetzung mit dem Tod, die Wahrnehmung vermehrter körperlicher Einschränkungen sowie das Gefühl der Abhängigkeit von anderen stellen große Herausforderungen dar, denen sich im Alter nicht alle gleichsam gewachsen fühlen. Manche versinken angesichts dieser Umstände in Angst und Hoffnungslosigkeit.
  • Depression im Kindes- und Jugendalter: Psychische Störungen können sich bereits im Alter von ein bis drei Jahren bemerkbar machen. Als Hinweise gelten unter anderem vermehrtes Weinen, Teilnahmslosigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Überanhänglichkeit, Ess- und Schlafprobleme. Im Vorschulalter können Symptome wie Freudlosigkeit, Stimmungslabilität und ein auffälliges ängstliches sowie introvertiertes Verhalten Ausdruck einer Depression sein. Betroffene Schulkinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren berichten über Traurigkeit und weisen meist Schulleistungsdefizite auf. Im Pubertäts- und Jugendalter zählen zu den Symptomen Selbstzweifel, Stimmungsschwankungen und auch Suizidgedanken.

Behandlung von Depressionen

Dass man sich auch über einen längeren Zeitraum schon mal niedergeschlagen fühlt, ist nichts Ungewöhnliches. So ist beispielsweise eine leichte Winterdepression kein seltenes Phänomen. In den meisten Fällen vergeht diese jahreszeitenabhängige Verstimmung mit Beginn des Frühlings. Beeinträchtigt jedoch ein tiefer depressiver Leidensdruck das Alltagsleben Betroffener so sehr, dass ihre Leistungsfähigkeit und ihr soziales Miteinander massiv eingeschränkt sind, ist es ratsam, sich rasch ärztliche Hilfe zu suchen.

Die Behandlung einer Depression gliedert sich laut Nationaler Versorgungsleitlinie in drei Phasen auf: die Akuttherapie, die Erhaltungstherapie und die Langzeit- bzw. Rezidivprophylaxe. (leitlinien.de/themen/depression) Je nach Schweregrad der Depression verschreibt der Arzt eine passgenaue Therapie sowie entsprechende Medikamente.

Bei depressiv Erkrankten hat die medizinische Forschung eine gestörte Erregungsbildung und Informationsübertragung im Gehirn festgestellt. Verantwortlich für diese Prozesse im zentralen Nervensystem sind Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin. Antidepressiva zielen darauf ab, Einfluss auf diese sogenannten Neurotransmitter zu nehmen, etwa bei einem Dopaminmangel die Konzentration dieses „Glückshormons“ zu erhöhen. Siehe auch: Antidepressiva Liste.

Die Behandlung von Depressionen in Form einer Psychotherapie erfordert vom Patienten Geduld, denn eine Aufhellung der Stimmung tritt nicht von heute auf morgen ein. Etwas schneller lassen sich Erfolge durch die Einnahme von Medikamenten erzielen, aber auch hierfür bedarf es eines längeren Zeitraums. Vor dem Hintergrund, dass sich die Krankheit meist langsam, oft über mehrere Jahre entwickelt, geht es bei der Behandlung darum, sie peu à peu wieder ausschleichen zu lassen.

Deprimiert, depressiv | Mediziner unterscheiden verschiedene Ausprägungen und Arten von Depressionen (© abcmedia / Fotolia)
Deprimiert, depressiv | Mediziner unterscheiden verschiedene Ausprägungen und Arten von Depressionen (© abcmedia / Fotolia)

Fazit: Welche Arten von Depressionen gibt es?

„Depressionen gehören heute zu den Volkskrankheiten. Etwa fünf Millionen Deutsche sind betroffen. Jede vierte Frau und jeder achte Mann leidet irgendwann einmal in ihrem oder seinem Leben unter einer Depression“, sagt der TV- und Internetmediziner Dr. Johannes Wimmer. (youtube.com/watch?v=mQMiDbWrT2M) Doch vielen Betroffenen ist oftmals nicht bewusst, dass sie psychisch erkrankt sind. So nehmen sie anfangs Traurigkeit, ein gesteigertes Schlafbedürfnis und Antriebsschwäche als normale Gefühlsregungen wahr, von denen sie hoffen, dass sie bald vorübergehen. Der Sog, mit dem eine Depression Erkrankte in die soziale Isolation und Gelähmtheit der Emotionen treiben kann, ist indes immens.

Diese Form der psychischen Störung ist heimtückisch, denn es gibt viele Arten der Depression. Sie können körperliche Beschwerden auslösen, die eine Diagnose der wahren Ursachen erschweren. Insbesondere bei schweren Verläufen kann sogar ein Suizid die Folge sein.

Betroffene sollten sich möglichst frühzeitig in ärztliche Behandlung begeben, um ihr Leid nicht unnötig lange hinauszuziehen und zu verschlimmern, wodurch sich die Heilungschancen erschweren. Wer sich unsicher ist, ob er nur eine negative Gefühlsverstimmung verspürt oder an Depressionen erkrankt ist, findet im Internet erste Anhaltspunkte mithilfe von Tests, zum Beispiel auf der Seite: deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/selbsttest-offline. Auch kann der Austausch mit ebenfalls Betroffenen in Online-Foren wie diskussionsforum-depression.de weiterhelfen. Doch handelt es sich hierbei nur um „Gehhilfen“, die eine fachkompetente Beratung in einer Praxis nicht ersetzen.

Depressionen sind nicht ausweglos. Sie sind überwindbar und heilbar. Der erste Schritt ist, sie zu verstehen. Der zweite und entscheidende Schritt ist, sich fachärztliche Hilfe zu suchen. Dieser wird den Patienten auch klarzumachen verstehen, dass ihre Depression nicht selbstverschuldet ist, sondern dass es sich um eine ernstzunehmende Krankheit handelt, aus der sie herausfinden können. Die entscheidende Frage lautet also nicht (nur): Welche Arten von Depressionen gibt es? – Sondern: Wie lassen sich die verschieden ausgeprägten Depressionsarten am besten behandeln? – Die Antwort ist in der Regel eine Kombination aus Psychopharmaka und Psychotherapie.