Nebenwirkungen von Sertralin
Sertralin hat eine ganze Reihe von Nebenwirkungen, die nicht bei jedem gleich stark und oft auftreten. Während manche Anwender kaum oder gar keine Nebenwirkungen bemerken, können andere von mehreren betroffen sein.
Einige der Sertralin Nebenwirkungen treten nur zeitweise oder zu Beginn der Behandlung auf (s.a. Sertralin Erstverschlimmerung) und verschwinden mit der Zeit wieder oder hängen von der Dosis ab.
Generell gilt Sertralin als ein Antidepressivum, das weit weniger Nebenwirkungen aufweist als andere SSRIs.
Sertralin Nebenwirkungen und deren Häufigkeit
Innerhalb von Studien und Langzeitbeobachtungen werden Nebenwirkungen in diverse Stufen eingeteilt.
- Sehr häufig: Die Nebenwirkung trat bei mehr als einem von zehn Probanden auf.
- Häufig: Die Nebenwirkung trat bei mehr als einem und weniger als zehn von 100 Probanden auf.
- Gelegentlich: Die Nebenwirkung trat bei mehr als einem bis zehn von 1000 Probanden auf.
- Selten: Die Nebenwirkung trat zwischen einem und zehn von 10 000 Probanden auf.
- Nicht bekannt: Die Häufigkeit ist aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Die Sertralin Nebenwirkungen verteilen sich wie folgt:
Sehr häufige Nebenwirkungen
Benommenheit, Durchfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Mundtrockenheit, Samenergussverzögerung, Schlaflosigkeit, Schwindel und Übelkeit.
Häufige Nebenwirkungen
Angst, Albträume, Appetitzunahme, Aufmerksamkeitsstörungen, Aufregung, Bauchschmerzen, Blähungen, Brustschmerz, Depression, Erbrechen, Erektionsstörungen, Essensverweigerung, Gefühl des Persönlichkeitsverlusts, Gähnen, Geschmacksveränderungen, Halsentzündung, Hautausschlag, Herzklopfen, Hitzewallungen, Libidoverlust (vgl.: Libido steigern), Muskelschmerzen, Muskelspannungen, nervliche Missempfindungen, Nervosität, Ohrensausen, Schwitzen, Sehstörungen, Sexualstörungen, Verdauungsstörungen, Zittern.
Gelegentliche Nebenwirkungen
Aufstoßen, Atemnot, Bluthochdruck, Bronchialkrämpfe, Denkstörungen, Durst, Empfindungsarmut, Euphorie, Fieber, Gedächtnisverlust, Gewichtsveränderungen, Hämorrhoiden, Hautrötung, Herzrasen, Infektion der oberen Atemwege, Knochen- und Gelenkentzündung, Koordinationsstörungen, Krämpfe, Migräne, Muskelfunktionsstörungen, Nasenbluten, Nesselsucht, Ohrenschmerzen, Schnupfen, Schüttelfrost, Schwäche Speiseröhrenentzündung, Sprachstörung, Schwindel bei Körperlageveränderung, Schluckbeschwerden, Sexualstörungen, vermehrter Speichelfluss, Störungen des Wasserlassens, Teilnahmslosigkeit, Unwohlsein Wahnvorstellungen, Wassereinlagerung um die Augen, Zappeligkeit, Zungenerkrankungen.
Seltene Nebenwirkungen
Aggression, Arzneimittelabhängigkeit, verminderte Arzneimittelverträglichkeit, verlangsamte Atmung, Augenrötung, Ausfluss, Bewegungsstörungen, Blutgefäßerweiterung, Blutstuhl, Cholesterin-Überschuss im Blut, Choreoathetose (Nervenerkrankung), krankhafte Dauererektionen, Divertikulitis, Doppelbilder sehen, Durchblutungsstörungen, Eingeweidebruch, Entzündung der Eichel, Empfindungsstörungen, Flimmersehen, Gangstörungen, Geschwürbildung im Mund, Giemen, Grüner Star, Haarbalgentzündung, veränderte Haarstruktur, Hals-Rachenkrämpfe, Harninkontinenz, Hautentzündung (auch blasig), veränderter Hautgeruch, Hecheln, Herzerkrankung, Herzinfarkt, Koma, Konversionsstörungen, Knochenerkrankungen, Krebserkrankungen, erhöhte Leber-Enzyme (ASAT, ALAT), veränderte Leberfunktion, Lichtempfindlichkeit, Lymphknotenschwellung, Magen-Darmentzündung, krankhafter Milchfluss Mittelohrentzündung, zu starke Monatsblutungen, Mundschleimhautentzündung, Psychosen, verlangsamter Puls, Pupillenerweiterung, vorzeitiger Samenerguss, Scheidenentzündung mit Gewebeverhärtung, Schlafwandeln, Schluckauf, Selbstmordgedanken, verändertes Sperma, Sprechstörungen, schwarzer Stuhl, Tränenflussstörung, Unterzuckerung, Verfolgungswahn, zu geringes oder verzögertes Wasserlassen, Zahnerkrankung, Zungengeschwür, Zungenentzündung.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit
Allergie, allergische Reaktion, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Bewegungsstörungen, Blutgefäßschwellung, veränderte Blutungsneigung, Blutzucker-Überschuss, erhöhtes Cholesterin im Blut, Mangel an Weißen Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen, veränderte Funktion der Blutplättchen, Brustschwellung, Einnässen, Gehirnkrämpfe, Gelenkschmerzen, Gesichtsschwellung, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom und epidermale Nekrolyse), Juckreiz, Überschuss an dem Hormon Prolactin, hormonelle Störung des Wasserhaushalts, Horrorträume, schwere Leberstörungen (einschließlich Leberentzündung, Gelbsucht und Leberversagen), Lungenerkrankung (interstitielle Pneumonie), Natrium-Mangel im Blut, auffällige Laborergebnisse, Lichtempfindlichkeit, Menstruationsstörungen, erhöhte Muskelspannung Ohnmacht ungleiche Pupillen verändertes Sehvermögen, Schilddrüsenunterfunktion, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen, Zappeligkeit, Zähneknirschen, Zuckerkrankheit.
Nachwirkungen nach Absetzen des Medikamentes
Auch das Beenden der Behandlung mit Sertralin kann Nebenwirkungen auslösen:
Aufgeregtheit, Angst, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und nervliche Missempfindungen.
In der Regel klingen diese Beschwerden klingen innerhalb von zwei Wochen ab, im Ausnahmefall halten sie zwei bis drei Monate und länger an.
Langzeitnebenwirkungen von Sertralin
Neuere Studien haben nachgewiesen, dass bei einer Einnahme über lange Zeiträume hin die Arbeit der knochenauf- und abbauenden Zellen durch Sertralin nachteilig beeinflusst wird.
In der Folge zeigt sich eine Neigung zu Knochenbrüchen beziehungsweise zur Entwicklung einer Osteoporose.
Das lebensgefährliche Serotonin-Syndrom
Bei einer Überdosierung von Sertralin oder der gleichzeitigen Einnahme von anderen Arzneimitteln, die sich auf den Serotonin-Spiegel auswirken, kann das lebensbedrohliche Serotonin-Syndrom auftreten. Durch den übermäßig hohen Serotonin-Spiegel im Gehirn kann es zu Symptomen wie Übelkeit, Durchfall, Schwitzen, Verwirrtheit und Krampfanfällen bis hin zum Koma kommen.
Das Serotonin-Syndrom muss umgehend auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt werden.
In diesem Video gibt der Allgemeinmediziner Dr. Weigl ausführliche Auskünfte über die Risiken und Langzeitfolgen bei der Anwendung von Antidepressiva:
youtube.com/watch?v=9EQ5OqN7F5s