Angst vor Probearbeiten: Ursachen und Abhilfe

Angst vor Probearbeiten (© nicoletaionescu / stock.adobe.com)

Probearbeiten oder Schnuppertage sind zu einer festen Einrichtung in der Arbeitswelt geworden. Während manche dies als Chance begrüßen, haben andere Gemüter Angst oder regelrechte Panik davor.

Angst vor dem Probearbeiten, was steckt dahinter?

Offiziell handelt es sich bei einem Probearbeitstag um eine Gelegenheit, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können.

Viele Arbeitgeber verschaffen sich so Sicherheit, ob ein Bewerber wirklich für das Unternehmen geeignet sind. Manchmal sind Probetage Routine oder sie werden für einzelne Bewerber angeordnet, wo noch Zweifel bestehen, ob ein zukünftiger Mitarbeiter die Aufgaben bewältigen kann.

An einem Probetag kommen diese Dinge auf einen Menschen zu:

  • Ein neues soziales Umfeld aus Kollegen und Vorgesetzten.
  • Neue Aufgaben.
  • Unter Umständen das erste Mal „richtig arbeiten“.
  • Das Bewusstsein, beobachtet und bewertet zu werden.

Wer gerade erst aus der Ausbildung kommt oder in einen neuen Berufszweig wechselt, steht vor einer größeren Herausforderung als jemand, der bereits Arbeitserfahrung besitzt.

Ängste und Belastungen, die sich im Zusammenhang mit dem Probearbeiten zeigen, sind diese:

Hat jemand schon mehrere Probearbeitstage mit negativen Resultaten erlebt, ist die Angst ungleich größer.

Das Problem mit der Bewertung und Beobachtung

Besonders herausfordernd bei Probearbeiten ist der Umstand, kritisch beobachtet und bewertet zu werden. Wer kennt den Vorführeffekt nicht: Alleine oder in gewohnter Umgebung fallen Arbeiten, sicheres Sprechen, berufsbezogene Fertigkeiten oder auch soziale Skills ganz leicht.

In einem neuen Umfeld und unter Beobachtung kann eigentlich Beherrschtes plötzlich schwerfallen. Schlimmstenfalls geraten ängstliche Naturen in einen Blackout.

Angst vor Probearbeiten (© nicoletaionescu / stock.adobe.com)
Angst vor Probearbeiten (© nicoletaionescu / stock.adobe.com)

Das Umfeld richtig einschätzen

Vor einem Probetag haben Bewerber in der Regel die Firma, den Chef und vielleicht auch Kollegen beim Vorstellungsgespräch kennengelernt.

Hinterließ das einen beängstigenden Eindruck und möchte eine Person nur aus Druck oder wirtschaftlicher Not in eine Firma oder in einen bestimmten Job, sind das schlechte Voraussetzungen.

Da die Person womöglich lange Jahre an diesem Ort und mit den Menschen verbringen wird, sollte eine gewisse Sympathie vorhanden sein.

Lief es beim Vorstellungsgespräch gut und war der Eindruck auch sonst überzeugend, können Ängste vor dem Probearbeiten leichter bewältigt werden.

Fürsorgliche Chefs und kooperative Mitarbeiter kennen die Nervosität und Befürchtungen von Bewerbern und werden helfend einwirken.

Wo Druck, Unfreundlichkeit oder andere Probleme vorherrschen, sollten sensible Menschen besser von Beginn an fernbleiben.

Rund um das Probearbeiten kann es hilfreich sein, seine Rechte als Arbeitnehmer zu kennen. Dies verleiht Selbstsicherheit und beugt Missbrauch vor:

Praktische Maßnahmen bei Angst vor dem Probearbeiten

Sind Ängste vor einem Arbeitsplatz oder bestimmten Arbeitgeber berechtigt, ist kein Kraut gewachsen, um den Missständen langfristig zu begegnen.

Manchmal ist Angst ein Warnmechanismus, dem Beachtung geschenkt werden muss. Beruhigungsmittel und andere Maßnahmen können wahrhaftig bestehende Probleme in einem Unternehmen nur vorübergehend kaschieren.

Sind die Ängste vor dem Unternehmen und den Aufgaben eigentlich unbegründet, helfen diese Maßnahmen:

1. Angst annehmen

Das Schlimmste ist es, Ängste einfach wegzudrücken. Sie sich einzugestehen und anzunehmen, ist der erste Schritt.

2. Da ist mehr als Angst

Betroffene können sich vor einen Spiegel stellen und sagen: „Ja, ich habe Angst vor dem neuen Chef / zu versagen / es wieder zu vergeigen /usw., da ist aber auch das Wissen, dass das nicht stimmt / Neugierde / der Glaube an mich selbst.“ Die aufbauenden Satzteile kommen nach Eingestehen der Angst in der Regel von ganz alleine.

3. Gut vorbereiten

Wer gut vorbereitet und ausgeschlafen in den Probearbeitstag geht, ist geistig wacher und lässt sich weder von Ängsten noch von einem kritischen Chef oder Kollegen so schnell ins Bockshorn jagen.

4. Entspannen

Entspannung ist das effektivste Gegenmittel zur Angst. Tolle Techniken für den Probearbeitstag sind:

  • bewusstes Atmen
  • Entspannen von Händen und Füßen
  • sanftes Schaukeln oder Kreisen mit dem Becken.

5. Sanfte Beruhigungsmittel

Wer wirklich Panik hat, bereits Versagensmomente erlebt hat oder unter großem wirtschaftlichem oder sozialem Druck steht, darf auch zu Hilfsmitteln greifen, um einen Job zu ergattern. Sanfte Helfer sind die Bachblüten „Rescue-Remedy“ oder auch „Notfall-Tropfen“ oder CBD-Öle. Sie blockieren Angstreaktionen bis zu einem gewissen Grad.

No-Gos vor dem Probearbeiten

Wenn es darauf ankommt und Ängste im Spiel sind, sollten Arbeitnehmer und Bewerber für Ausbildungsstellen unbedingt auf Dinge wie zu viel Kaffee, Alkohol am Vorabend der Probearbeit oder Rauchen bei der Probearbeit verzichten.

Am Vorabend sind ausgeglichene Beschäftigungen und zeitiges Zubettgehen wertvolle Helfer. Morgens sollte der Wecker lieber über-rechtzeitig klingeln und die Schlummer-Taste tabu sein!

Es ist hilfreich, mit ein oder zwei Vertrauenspersonen über Ängste zu sprechen (vgl. auch: ängstliche Persönlichkeitsstörung). Die Angst vor dem Probearbeiten darf aber nicht das bestimmende Thema sein.

Wen die Angst trotz aller Vorbereitungen beim Probearbeiten packt, sollte diesen Akupressurpunkt kennen: