Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression

Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression (© globalmoments / stock.adobe.com)
Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression (© globalmoments / stock.adobe.com)

Homöopathische Mittel stehen seitens der Schulmedizin immer wieder in der Kritik. Ihre Anwendungsgebiete werden von der Ärzteschaft als fragwürdig angesehen. Angeblich seien solche alternativmedizinischen Medikamente komplett wirkungslos. Die Schulmedizin setzt bekanntlich auf chemische Präparate, die die Pharmaindustrie entwickelt hat.

Das sehen aber die Heilpraktiker, Homöopathen und Patienten (häufig) ganz anders. Sie sind von der Wirkung solcher Präparate überzeugt. Als Minimum wirken sie ähnlich effektiv wie Placebos. Vielen Patienten haben die Kügelchen oder flüssigen Arzneimittel aus der homöopathischen Hausapotheke bereits geholfen. Die Frage vieler Betroffener ist, ob homöopathische Mittel auch gegen Angststörungen und Depressivität hilfreich sein können.



Homöopathie bei Angst und Depressionen?

Prinzipiell spricht nichts dagegen, es bei Angstzuständen oder vermehrter Ängstlichkeit mit homöopathischen Zuckerkügelchen zu versuchen. Wichtig ist aber, zugleich die Ursache der depressiven Verstimmung und der vermehrten Ängstlichkeit festzustellen. Kann die Ursache nach einiger Zeit beseitigt werden, sind homöopathische Arzneimittel häufig eine gute Unterstützung. Sie können begleitend zu anderen Arzneimitteln eingenommen werden oder als alleiniges Heilmittel verabreicht werden. Welche Heilmittel kombiniert werden, darüber entscheiden die vorliegenden Symptome.

Gleiches gilt bei einer depressiven Phase, sofern diese eine klar erkennbare Ursache hat. Auch hier können Globuli in der Potenz D12 sehr hilfreich sein. Man könnte als Indikationshilfe von einer situativ bedingten depressiven Verstimmung sprechen. Bei dieser ist eine bestimmte Situation Auslöser von depressiven Episoden. Begleitend können Abgespanntheit, Nervosität und Stresserscheinungen auftreten. Die Betroffenen leiden an innerer Unruhe. Sie klagen über eine Schlafstörung oder oder über einen stressbedingtem Tinnitus. Manche bemerken erst durch eine Erkältung, dass auch das Immunsystem unter der Belastung schwächelt.

Kann die belastende Situation zeitnah aufgelöst werden, schwinden meist auch die Beschwerden. Neben homöopathischen Globuli wird oft auch Johanniskraut eingenommen, um die Beschwerden zu lindern. Bei leichten Depressions-Beschwerden ist der Einsatz pflanzlicher Heilmittel durchaus sinnvoll. Es ist erwiesen, dass Johanniskraut ein hochwirksames Antidepressivum für leichte Fälle von Depressivität ist. Die Wirkung von Johanniskraut tritt allerdings erst nach mehreren Wochen der Einnahme ein.

Sinnvoll ist es, bei gesteigerten Ängsten, Schlafproblemen und einer Neigung zur Depressivität zu einem Heilpraktiker oder Homöopathen zu gehen. Diese alternativmedizinischen Spezialisten verfügen über die notwendige Fachkunde, um die Symptomatik richtig einzuordnen.

Quellen:

  • globuli.de/wissen/behandlung/depression/depressive-verstimmung/
  • globuli.de/wissen/behandlung/angst-nervositaet/angst/
  • homoeopathie-heute.de/aktuelles-archiv/2012/homoeopathie-bei-ueberforderung-stress-und-erschoepfung/
  • homoeopathie-quelle.de/komplexmittel/neurapas-balance
  • unibee.de/globuli-gegen-depressionen/
  • youtube.com/watch?v=oDrG6NBqcnk

Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression – Grenzen einer Selbstbehandlung

Viele Menschen möchten bei Phasen mit Angstgefühlen oder Depressivität nicht auf die hochwirksamen pharmazeutischen Präparate zurückgreifen. Antidepressiva und Anxiolytica haben oft erhebliche Nebenwirkungen. Zudem sind sie wegen der hohen Wirksamkeit grundsätzlich verschreibungspflichtig. Doch nicht jeder Betroffene geht wegen depressiver Verstimmungen und Erschöpfung gleich zum Hausarzt. Vielfach wird zunächst eine Selbstbehandlung mit der homöopathischen Hausapotheke und mit anderen naturheilkundlichen Arzneimitteln vorgenommen. Oftmals kommen milde pflanzliche Beruhigungsmittel zum Einsatz.

Prinzipiell spricht bei leichten Angststörungen und einer Neigung zur Depressivität nichts gegen eine Selbstbehandlung. Es gibt ausreichend viele Bücher und zahlreiche Online-Ressourcen zum Thema. Diese helfen bei solchen Fragen weiter. Halten solche Zustände jedoch über längere Zeit an oder verschlimmern sich gar, ist dringend ärztliche Hilfe geboten. Der Gang zum Psychotherapeuten ist sinnvoll. Grundsätzlich sind kurzfristige, situativ bedingte depressive Episoden von solchen abzugrenzen, die scheinbar grundlos aufgetreten sind. Auch der Grad der Ängstlichkeit oder Depressivität spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage nach dem Nutzen von Selbstbehandlungen mit Homöopathie.

Die Selbstbehandlung mit homöopathischen Mitteln ist also nicht immer angezeigt. Bei Ängsten, Nervosität und innerer Unruhe vor einer Prüfung können homöopathische Globuli sehr gute Wirkung zeigen. Die Symptome sind hier eindeutig situativ bedingt. Sie verschwinden nach der Prüfung meist wieder. Spätestens beim Erhalt der Prüfungsergebnisse sollten die Beschwerden Geschichte sein. Stress, schlechte Stimmung und Schlafstörung sind dann meistens vorbei. Die Prüflinge können nach getaner Arbeit wieder gut einschlafen. Das gewohnte Leben wird wieder aufgenommen oder tritt in eine neue Phase ein.

Halten Angst und Depressivität aber über die auslösende Situation hinaus an, ist Vorsicht geboten. In diesem Fall scheinen die Ursachen für Ängste und Depressivität tiefer zu liegen. Ohne eine Psychotherapie ist oft keine Klärung möglich. Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression sind da keine wirkliche Lösung.

Quellen:

  • agoro.de/homoeopathie/anwendung/depressive-verstimmungen/
  • carstens-stiftung.de/artikel/hochpotenzen-gegen-depression.html
  • siegel-homoeopathie.de/moeglichkeiten-und-grenzen.php
  • homoeopathie-heute.de/ueber-homoeopathie/grenzen-der-homoeopathischen-behandlung/
  • phytodoc.de/naturheilkunde/homoeopathie/nebenwirkungen-und-grenzen

Mit Johanniskraut gegen Depressivität vorgehen

Mit frei verkäuflichen Johanniskraut-Präparaten kann eine mittelstarke Depression zwar gut behandelt werden. Doch meistens sind die verschreibungspflichtigen Johanniskraut-Präparate hilfreicher. Die frei verkäuflichen Präparate sind meist nicht hoch genug dosiert. Die verschreibungspflichtigen Johanniskraut-Präparate sind deutlich höher dosiert. Sie sind daher wirksamer. Das bestätigen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Der Gang zum Arzt ist bei mittelschweren bis schweren Depressionen daher angeraten. Eine Eigenbehandlung kann hier gefährlich sein.

Wenn die Patienten keine klassischen Antidepressiva als Medikamente einnehmen möchten, sind hoch dosierte Johanniskraut-Präparate eine gute Wahl. Frei verkäufliche Johanniskraut-Präparate helfen (wenn überhaupt) nur bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Homöopathische Globuli können begleitend eingenommen werden.

Die Wahl der Arznei sollte jedoch Sinn machen. Nicht jedes Homöopathikum eignet sich für eine depressive Beschwerdelage. Die Indikationen für homöopathische Arzneimittel müssen beachtet werden. Die Naturheilkunde verfügt außerdem über weitere Heilmittel, die vielleicht effektiver sind.

Auch manche pflanzlichen Heilmittel können ergänzend zur Homöopathie genutzt werden. Johanniskraut und Homöopathie sind beispielsweise problemlos kompatibel. Es sollte jedoch beachtet werden, dass einige Inhaltsstoffe die Wirkung hoch dosierter Johanniskraut-Präparate verstärken können. Oftmals bestehen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneimitteln. Selbst bei harmlos erscheinenden pflanzlichen Präparaten ist nicht ausgeschlossen, dass sie Nebenwirkungen haben können. Beim Johanniskraut ist beispielsweise zu beachten, dass die Empfindlichkeit für UV-Strahlung sich während der Einnahmezeit erhöht. Die Augen sind gegenüber Lichteinwirkungen empfindlicher. Auch die Haut bedarf eines erhöhten Sonnenschutzes.

Schwere Depressionen haben meist andere Ursachen – zum Beispiel Störungen im Gehirnstoffwechsel. Hier sind grundsätzlich andere Medikamente vonnöten. Auch eine Psychotherapie ist sinnvoll. Oftmals sind aber lange Wartezeiten bis zum ersten Therapie-Termin zu überbrücken. Daher sind wirksame Antidepressiva als Ersthilfe-Maßnahme notwendig. Ohne Expertenrat und eine ausführliche Anamnese kann das passende Medikament nicht verordnet werden. Gegebenenfalls ist bei akuten und schweren Fällen von Depressivität die Einweisung in eine psychotherapeutische Ambulanz notwendig (siehe auch Selbsteinweisung Psychiatrie). Das monatelange Warten auf eine Psychotherapie ist in seelischen Krisen unzumutbar.

Depressivität kann mit Angstattacken und Panikattacken einhergehen. Ängste und Panikattacken können umgekehrt zu gesteigerter Depressivität und sozialer Isolation führen. Zu viel Stress kann auf Dauer zum Burn-out führen. Auch beim Burn-out kann eine Depression beteiligt sein. Auch zu einem Tinnitus oder einem Hörsturz kann es stressbedingt kommen. Vorrangig sind beim Burn-out aber meist die Erschöpfungssymptome. Die genaue Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Bisher sind sich die Mediziner nicht einig, ob ein Burn-out nur eine andere Bezeichnung für Depressivität ist, oder ein eigenständiges Krankheitsbild darstellt.

Die meisten Schulmediziner sind gegenüber der Behandlung von Angst- und depressiven Störungen mittels Homöopathie nicht sehr aufgeschlossen. Manche lassen aber bestimmte homöopathische Mittel gegen Angst und Depression als Begleittherapie zu. Es hängt im Übrigen immer von den Gesamtumständen ab, welche Globuli, Tabletten oder Tropfen verordnet werden.

Quellen:

  • apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/johanniskraut-pflanzliches-mittel-gegen-depression-733191.html
  • deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/10/26/bei-depressionen-johanniskrautpraeparate-nur-aus-der-apotheke
  • spektrum.de/news/depression-wie-wirkt-johanniskraut/1775667

Homöopathie bei depressiven Verstimmungen

Die Anwendungsgebiete von homöopathischen Zuckerkügelchen oder flüssigen Homöopathika sind unterschiedlich. Folgende Homöopathika stehen für depressive und ängstliche Patienten zur Wahl:

  • Ignatia – beispielsweise bei Liebeskummer und verletzten Gefühlen
  • Cimifugia – bei gedrückter Stimmung und innerer Unruhe durch hormonelle Veränderungen
  • Sepia – vorzugsweise bei Stimmungschwankungen in den Wechseljahren (siehe auch: Ängste in den Wechseljahren)
  • Natrium chloratum – bei Trauer, Enttäuschung und Angst vor Zurückweisung
  • Lycopodium – bei schlechter Laune, Ängsten und Überforderung
  • Damiana – bei Erschöpfung und Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen
  • Mandragora – bei innerer Antriebslosigkeit
  • Cyclamen – bei innerer Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Grübelei
  • Aristolochia – bei Gereiztheit vor der Monatsblutung
  • Rauwolfia – bei Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und Gereiztheit
  • Stannum metallicum – bei Niedergeschlagenheit und Erschöpfung vor der Monatsblutung

Die Naturheilkunde geht – im Unterschied zur Schulmedizin – von ganzheitlichen Konzepten aus. Daher obliegt es einem naturheilkundlichen Experten, die Kombination der Arzneimittel festzulegen. Der alternativmedizinisch ausgebildete Fachmann entscheidet zudem, ob bei homöopathischen Heilmitteln die Potenzierung D5 oder D12 angemessen ist. Bei Angsterscheinungen sollen die Patienten oft Argentum nitricum, Aconitum oder Gelsemium in der Potenz D12 einnehmen. Homöopathika stehen neben der Globuli-Darreichungsform oft auch als Tropfen und Tabletten zur Verfügung. Sie können meist auch ergänzend zu anderen Medikamenten eingenommen werden.

Naturheilkundliche Therapien sind bei depressiven Episoden durchaus hilfreich. Sie sollten aber gezielt und mit der notwendigen Fachkunde durchgeführt werden. Die menschliche Psyche reagiert bei anhaltendem Stress mit Erschöpfung, Schlafstörungen oder gesteigerter Ängstlichkeit und Nervenschwäche. Solche Signale können die betroffenen Patienten zu einem Umdenken anregen. Offensichtlich bedarf eine belastende Situation der Veränderung. Zunächst benötigt die gestresste und überlastete Psyche jedoch Entlastung. Eine Auszeit ist angemessen.

Gegebenenfalls sollten die Patienten sich krankschreiben lassen. Die Psyche benötigt Erholung, damit die gewohnte Belastungsfähigkeit wieder hergestellt wird. Seelische Störungen sind jedoch trotz einer Krankschreibung nicht immer als psychische Erkrankung anzusehen. Trauer, Beziehungskonflikte, Angst oder ständige Arbeitsüberlastung können jeden Menschen aus dem seelischen Gleichgewicht bringen. Sie belasten die Betroffenen auch körperlich. Einen Krankheitswert haben psychischen Störungen aber erst dann, wenn ihnen keine akuten Probleme zugrunde liegen. Gleiches gilt, wenn die depressiven Verstimmungen und Ängste über längere Zeit bestehen. Auch der Schweregrad der depressiven Episoden und der Ängste ist zu betrachten.

Mittelschwere bis schwere Depressivität und phobische Ängste, die die Betroffenen lähmen und ihre soziale Kontakte zunehmend einschränken, sind grundsätzlich behandlungsbedürftig. Hier ist unbedingt Expertenrat von erfahrenen Medizinern einzuholen. Mit einer Auszeit, ausreichend Schlaf, gesunder Ernährung, Entspannung und leichten Mitteln zur Beruhigung kann bei einer leichten depressiven Episode meist Schlimmeres verhindert werden. Bei einer schweren depressiven Phase genügen solche Maßnahmen aber nicht. Mit einer damit einhergehenden Suizidneigung ist nicht zu spaßen.

Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression (© globalmoments / stock.adobe.com)
Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression (© globalmoments / stock.adobe.com)

Homöopathische Mittel gegen Angst und Depression – Quellen:

  • hallo-homoeopathie.de/anwendung/depressive-verstimmungen
  • apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/psychische-krankheiten/depression-was-sie-selbst-tun-koennen-716397.html
  • medlexi.de/Depressive_Verstimmung
  • test.de/medikamente/krankheit/depressionen-k212/
  • youtube.com/watch?v=tiTEatgQ2js

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