Sertralin Erfahrungen
Depressionen, Panikattacken und Angststörungen – Laut Statistiken haben psychische Störungen zugenommen. Laut den Abrechnungsdaten, die sich aus der Rentenversicherung und den Krankenkassen ergeben, ist es durchaus zu einem Anstieg gekommen. Allerdings wird hier nicht die Tatsache bedacht, dass allgemein das Gesundheitsbewusstsein angestiegen ist. Das hat letztlich dazu geführt, dass sich mehr Menschen wie früher in eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung begeben. Um diese Erkrankungen zu behandeln, wird häufig Sertralin eingesetzt. Wie Sertralin wirkt und welche Erfahrungen damit gemacht wurden, soll in diesem Artikel genauer erläutert werden.
Sertralin – Einsatzgebiete
Sertralin wird zum großen Teil bei Depressionen eingesetzt. Bei einer Depression handelt es sich um eine psychische Störung, die sich durch Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit bei den Betroffenen äußert. Dazu gesellen sich Symptome wie Schuldgefühle, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und ein niedriges Selbstbewusstsein. Leiden Betroffene an Depressionen, ist damit der Alltag und die Lebensumstände massiv beeinträchtigt – zunehmende Isolation, Verlust des Arbeitsplatzes und Suizid können die Folge sein (vgl. auch: larvierte Depression, Depressionsarten, Phasen der Depression).
Auch bei Angststörungen findet Sertralin breite Anwendung. Bei der Angst handelt es sich normalerweise um eine Schutzfunktion des Körpers, die uns vor Gefahren schützen soll. Durch die Angst wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt und wir beginnen die Gefahr zu reflektieren und unsere Handlungen angemessen darauf abzustimmen. Auf dieser Grundlage werden Abwehrmaßnahmen ergriffen. Zu diesen Reaktionen zählen die Flucht oder der Angriff. Nachdem die Gefahrensituation vorbei ist, verschwindet auch das Angstgefühl wieder.
Ganz anders liegt der Fall bei einer Angststörung vor, denn diese tritt auch ein, wenn keine Bedrohungssituation vorhanden ist. Die Angst steht dabei in keinem Verhältnis zur angeblichen Bedrohung. Allerdings wird diese Situation von Betroffenen sowohl körperlich als auch physisch intensiv wahrgenommen. Möglicherweise nehmen sie sogar wahr, dass es sich um eine unbegründete Angst handelt, aber sie können keine Gegenmaßnahmen ergreifen, um das Angstgefühl loszuwerden.
Dabei kann die Angst ohne Auslöser auftreten, aber auch an bestimmte Situationen gebunden sein. Im Extremfall können sich Menschen aufgrund der Angststörungen völlig von der Außenwelt abschotten und auch eine Arbeitsunfähigkeit ist nicht ausgeschlossen.
Die Zwangsstörung gehört zu der dritthäufigsten Erkrankung, die mit Sertralin behandelt wird. Entweder führen Betroffene immer die gleichen Handlungen aus oder werden von quälenden Gedanken heimgesucht. Sie wissen in der Regel, dass die Ängste oder Handlungen unbegründet sind, bekommen aber die Denk- und Verhaltensmuster nicht in den Griff.
Sertralin Erfahrungen – die Wirkungsweise
Sertralin gehört zu den Selektiven-Serotonin-Wiederaufnahmehemmern. Der Wirkstoff ist stimmungsaufhellend und löst Angstzustände. Aus diesem Grund wird der Wirkstoff mit guten Erfahrungen nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei Angstzuständen und Zwangsstörungen eingesetzt.
Der Wirkstoff hemmt als Selektiver-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) die Wiederaufnahme von Serotonin in den Speicherzellen. In der Folge kommt es zu einem Anstieg an freiem und aktivem Serotonin, wodurch ein stimmungsaufhellender, angstlösender und aktivierender Effekt ausgelöst wird.
Sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark wirken die verschiedenen Botenstoffe zusammen und sorgen für eine angemessene Reaktion auf bestimmte Situationen. Je nach individuellen Bedürfnissen werden Botenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin in einer bestimmten Menge ausgeschüttet. Später können diese wieder aufgenommen und gespeichert werden.
Erfahrungen belegen, dass vor allem bei Menschen mit einer depressiven Erkrankung ein Ungleichgewicht dieser Botenstoffe vorliegt. Aufgrund dieses gestörten Verhältnisses kommt es in der Folge zu bekannten Symptomen wie Schlafstörungen, Angstzuständen und Niedergeschlagenheit. Diese Symptome beeinträchtigen das Leben der Betroffenen massiv. Durch die Einnahme von Sertralin wird der Erfahrung nach die Lebensqualität deutlich verbessert.
Sertralin Erfahrungen – Dosierung
Der Sertralin Erfahrungen nach nehmen betroffene Personen durchschnittlich 50 mg täglich des Wirkstoffes ein. Diese Dosis kann in schwerwiegenden Fällen bis zu 200 mg täglich aufgestockt werden. Die häufigsten Dosierungen liegen bei:
- 25 mg
- 75 mg
- 100 mg
- 150 mg
- 200 mg
Je nach Schweregrad wird die Dosis bis maximal 200 mg erhöht. In der Regel wird die Therapie mit einer Dosierung von 25 mg täglich begonnen. Bereits bei dieser Dosierung sind starke Nebenwirkungen zu erwarten. Dies lässt jedoch nicht darauf schließen, dass das Medikament nicht vertragen wird. Siehe auch: Sertralin Nebenwirkungen, Sertralin Wirkungseintritt.
Sertralin Erfahrungen – die Nebenwirkungen
Vor allem in der Anfangsphase kommen Nebenwirkungen sehr oft vor. Dabei klingen die meisten Nebenwirkungen ab, wenn das Medikament über längere Zeit eingenommen wird. Einige Patienten können in der Anfangsphase sogar eine Verschlimmerung (siehe Sertralin Erstverschlimmerung) der Erkrankung durch eine Zunahme der Ängste feststellen (siehe auch: Escitalopram Erfahrungen).
Der Erfahrung nach zählen zu den normalen Nebenwirkungen:
- Müdigkeit (siehe auch: Opipramol Erfahrungen)
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schwächegefühl
- Schlafstörungen
- Verdauungsstörungen
- Schwindelgefühl (vgl. auch: Pregabalin Erfahrungen)
- Sexualstörungen
- Abnehmende Libido
- Mundtrockenheit
- Schwitzen
Gefürchtete Nebenwirkungen wie eine Gewichtszunahme tritt vor allem bei anderen Medikamenten auf (vgl. auch: Sertralin Gewichtsabnahme, Amitriptylin Erfahrungen).
Erfahrungen zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Der Erfahrung nach treten Wechselwirkungen mit bestimmten anderen Medikamenten (unter anderem MAO-Hemmern) auf, die Nebenwirkungen zusätzlich verstärken können. Erfahrungen lassen darauf schließen, dass es sich dabei um Medikamente handelt, die
- den Herzschlag beeinflussen
- ebenfalls zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden
Erfahrung bei Depressionen und Angststörungen
Mittlerweile wurde durch Studien nachgewiesen, dass Sertralin die Symptome reduziert, die bei Erkrankungen wie einer Angststörung oder Panikattacken auftreten. Ebenfalls wissenschaftlich bewiesen ist die Wirksamkeit von Sertralin bei Zwangsstörungen. Hier haben sich die Beschwerden deutlich reduziert, weshalb das Medikament als geeigneter Wirkstoff eingesetzt wird. Das Medikament führt dabei im Gegensatz zu vielen anderen Medikamenten kaum zu Müdigkeitserscheinungen.
Die Wirksamkeit von SSRI wie Sertralin ist vergleichbar mit der Wirksamkeit von trizyklischen Antidepressiva. Allerdings haben viele trizyklischen Antidepressiva einen dämpfenden und ermüdenden Effekt, der bei Sertralin nicht auftritt. Wird eine ermüdende Wirkung beabsichtigt, kann u.U. neben Sertralin auch ein Benzodiazepin für die dämpfende Wirkung eingesetzt werden. Hierbei besteht jedoch ein hohes Suchpotential; siehe Benzodiazepinabusus.
Erfahrungsberichte mit Sertralin
Im Internet finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte, die betroffene Patienten schildern. Die Erfahrungen fallen sehr unterschiedlich aus, die Zufriedenheit liegt bei 62 bis 68 Prozent.
Verschiedene Erfahrungsberichte zu Sertralin weisen darauf hin, dass es vor allem in der Eingewöhnungsphase zu Nebenwirkungen wie Angstzuständen, Unruhe und Schwindelanfällen kommen kann. Auch depressive Begleiterscheinungen haben sich in vielen Fällen während dieser Phase noch verstärkt.
Nach der Eingewöhnungsphase hat das Medikament bei vielen Menschen zu erheblichen Verbesserungen geführt. Diese ist im Regelfall nach drei bis vier Wochen eingetreten. Die Nebenwirkungen sind verschwunden, Angst- und Zwangsstörungen haben sich verbessert und auch depressive Verstimmungen sind deutlich zurückgegangen. Viele der Betroffenen erläutern in ihren Erfahrungsberichten, dass sie zuvor bereits einige Medikamente ausprobiert haben, diese aber keine oder kaum merkliche Verbesserungen bewirkt haben. Bei Sertralin hingegen verhielt es sich anders und innerhalb kürzester Zeit konnte damit die Lebensqualität der Betroffenen wieder hergestellt haben. Damit lässt sich festhalten, dass der Großteil der betroffenen Personen das Medikament und seinen Wirkstoff wohl gut vertragen haben.
Bei einigen anderen Erfahrungsberichten wurde von sehr heftigen Nebenwirkungen berichtet, sodass die betroffenen Personen die Therapie abgebrochen haben, bevor die Wirkung einsetzen konnte. Bei anderen Patienten hingegen setzte die Wirkung ein, verlor aber nach einiger Zeit den positiven Effekt. In der Folge mussten sie zu einem anderen Medikament wechseln.
Auch negative Erfahrungsberichte sind vorhanden. So konnte selbst nach der Eingewöhnungsphase in einigen Fällen keine Wirksamkeit erzielt werden. Das Gegenteil war hier sogar der Fall, denn die Begleiterscheinungen wie Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen wurden durch das Medikament auf Dauer erhöht und sind selbst nach der Eingewöhnungsphase nicht abgeklungen.
Fazit:
Bei Sertralin handelt es sich um einen Selektiven-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Den Sertralin Erfahrungsberichten nach hat das Medikament eine Zufriedenheit von 65 bis 68 Prozent erzielt. Im Gegensatz zu vielen trizyklischen Antidepressiva tritt kaum ein dämpfender Effekt ein. Starke Nebenwirkungen sind die Regel und treten vor allem in der Eingewöhnungszeit auf. Nach dieser Phase wird das Medikament vom Großteil gut vertragen.
Siehe auch: Fluvoxamin Erfahrungsberichte