Wenn jemand nach Stress oder durch eine schlechte Nachricht Durchfall bekommt, muss dahinter nicht immer eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung stecken. Bei manchen Menschen entsteht Übelkeit durch Stress und Angst. Ein Grund dafür kann beispielsweise Hochsensibilität sein. Hochsensitive Menschen haben ein besonders empfindliches Nervensystem. Sie nehmen mehr Reize auf allen Ebenen wahr und reagieren in Stresssituationen oft mit Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen.
Bei anderen Menschen gibt es ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Magen und Psyche. Hier ist es oft das sogenannte Bauchhirn, das mit Übelkeit auf Stress und Angst reagiert. Der Magen und der Darm rebellieren. Es handelt sich um eine körperliche Entlastungsreaktion nach emotionellem Überdruck. Bei manchen Menschen kommt es nur bei einem hohen Stressniveau zu solchen Reaktionen. Bei anderen genügen schon geringe seelische Erschütterungen, um Bauchschmerzen und Durchfälle zu verursachen.
Inhaltsverzeichnis
Wie sind Psyche und Magen-Darm-Trakt verbunden?
Der Darmtrakt ist in neuerer Zeit nicht zufällig zum Thema vieler Bücher geworden. Der Zusammenhang zwischen dem Darmbiom und der Seele ist größer, als die Medizin bisher angenommen hat.
Wer je bei einem Gastroenterologen war, weiß, dass die Darmbakterien das am wenigsten interessanteste Thema für diese medizinische Spezies ist. Dabei hängt unser gesamtes Wohlbefinden von den Darmbakterien ab. Genau gesagt: Unsere Psyche und das Immunsystem sind auf eine stimmige Balance zwischen den „guten“ und den „schlechten“ Darmbakterien angewiesen. Leider unterläuft unsere moderne Ernährungsweise allzu oft die Bedürfnisse der 10-100 Billionen Darmbakterien.
Psyche und Darmtrakt beeinflussen sich gegenseitig. Ein gesundes Darmbiom sorgt für gute Stimmung und ein stabiles Immunsystem. Andersherum haben Depressionen, Ängste oder Stress unmittelbare Auswirkungen auf das Darmsystem und dessen Keimbesiedlung. Zudem haben Forscher festgestellt, dass nicht nur der Stoffwechsel individuell ist, sondern auch die Zusammensetzung des Darmbioms. Wenn es der Seele schlecht geht, geht es automatisch auch dem Darm und dessen Bewohnern schlecht – und umgekehrt. Aus ganzheitlicher Sicht wäre es bei psychischen Störungen sinnvoll, eine Darmsanierung vorzunehmen, um das Darmbiom zu unterstützen.
Bekannt ist heute, dass Depressionen oder Angstzustände durch Dauerstress, ungesunde Ernährung, ungesunde Lebensführung oder Medikamente begünstigt werden. Auch das Darmbiom hat dabei ein Wörtchen mitzureden. Seine mikrobielle Besiedlung reagiert nämlich genauso empfindlich auf diese Faktoren. Forscher prägten daher den Begriff der Darm-assoziierten Depression. Zusammengefasst: Seelische Belastungen führen zu Darmproblemen, Darmprobleme begünstigen psychische Störungen. Im medizinischen Kontext kümmert sich die Psychosomatik um solche Zusammenhänge.
Der Begriff „Darm- oder Bauchhirn“ besagt, dass der Darmtrakt eine eigenständig agierende Instanz im Organismus ist. Diese arbeitet autonom. Sie besitzt – wie das Gehirn auch – eine gewisse Steuerungsfähigkeit. Forscher stellten fest, dass das Darmbiom bei depressiven Menschen anders zusammengesetzt ist als bei glücklichen. Nur wenige Ärzte schließen allerdings bei psychischen Problemen darauf, dass eine der Ursachen im Darm und seiner Fehlbesiedlung mit entzündungsfördernden, toxischen oder anderweitig schädlichen Mikroben liegen könnte. Fakt ist: Viele psychische Störungen wären schneller zu beheben, wenn diesem Zusammenhang mehr Aufmerksamkeit gewidmet würde.
Viele von psychischen Störungen betroffene Menschen könnten ihren Zustand durch eine faserreiche, vitalstoffhaltige Ernährungsweise mit vielen Prä- und Probiotika sowie resistenter Stärke verbessern. Darmflora-Killer wie Zucker und Cola sollten vom Essenplan verschwinden. Auch Antibiotika sollten Menschen mit psychischen Störungen meiden.
Quellen:
- reinhardpichler.at/psyche-und-koerper/wie-psyche-und-darm-zusammenhaengen/
- biomes.world/de/my-health-my-life/darmgesundheit/darm-und-psyche/
- die-neue-welle.de/im-blickpunkt/darm-und-psyche-ist-das-bauchhirn-die-eigentliche-schaltzentrale
- digestio.de/de/magen-und-darm/mikrobiom/darm-depression-psychische-krankheiten
- netdoktor.de/magazin/darmgehirn-mehr-als-nur-ein-bauchgefuehl/
Wieso schlägt Stress auf den Magen?
Magen und Darm bilden eine Arbeitseinheit. Diese wird durch Galle, Leber, Milz und Niere unterstützt. Jeder hat seine speziellen Aufgabenfelder. Kommt es zu Übelkeit durch Stress und Angst, sind sowohl der Magen als auch der Darm daran beteiligt. Man könnte es eine psychische Übelkeit nennen, denn sie wurde nicht durch verdorbene Nahrungsmittel ausgelöst. Die Symptome veranlassen die Betroffenen, an einen Reizmagen zu denken. Daran ist immerhin etwas Wahres. Der Magen reagiert nämlich auch auf seelische Reize und Belastungen.
Mancher erlebt sogar Erbrechen durch psychische Belastung. Andere Menschen erleben bei Stress eher Sodbrennen, Magenschmerzen oder Durchfälle. Die Verdauungsorgane zeigen an, dass die Belastung durch ein bestimmtes Problem momentan nicht verdaut werden kann. Der Stress schlägt auf den Magen. Der Organismus schüttet Adrenalin und Cortisol aus. Herzrasen und Blutdruckanstieg erfolgen im Anschluss. Die hormonell eingeleiteten Angst- und Fluchtreflexe übertragen sich auf die Magennerven und das Darmbiom. Bei Dauerstress über mehr als drei Monate wird das Nervensystem chronisch überreizt.
Wer ständig Stresssituationen und seelische Ausnahmezustände erlebt, trägt folglich zum Entstehen eines Reizmagens bei. Der Verdauungstrakt rebelliert gegen den Dauerbeschuss mit Stress. Der Zusammenhang zwischen Magen und Psyche ist damit nachgewiesen. Sinkt das Stressniveau – zum Beispiel bei einer Angststörung – über mehrere Monate nicht, kann auch die Verdauung nicht mehr richtig funktionieren. Dem Reizmagen folgt der Reizdarm. Da fragt sich mancher: Magenprobleme durch Stress – was hilft? Ein altes Hausmittel der Chinesen wirkt bei stressbedingten Magenschmerzen wunderbar: Trinken Sie eine Tasse heißes Wasser in kleinen Schlucken. Gegebenenfalls leeren Sie eine zweite Tasse heißes Wasser. Entspannen Sie sich.
Quellen:
- t-online.de/gesundheit/id_62831410/magenbeschwerden-warum-stress-auf-den-magen-schlaegt.html
- eurapon.de/blog/das-schlaegt-mir-auf-den-magen-wie-sich-psyche-und-magen-gegenseitig-beeinflussen/
- schwabe.at/magenprobleme-durch-stress/
- experto.de/praxistipps/reizmagen-wenn-stress-auf-den-magen-schlaegt.html
Welche körperlichen Symptome lösen psychische Belastungen aus?
Psychische Belastungen wie
- Dauerstress
- Platzangst in engen Fahrstühlen
- Angstattacken und Panikanfälle
- Angst vor offenem Meer
- krankhafte Angst um Kind
- Angst vor sexueller Nähe
- Phobien wie Spinnen-, Schlangen- oder Höhenphobie
- panische Angst vor Einbrechern
und andere Stresssituationen lösen körperliche Symptome aus. Dazu zählen Sodbrennen, Erröten, Atemnot, Beklemmungen, Bauchschmerzen, Schweißausbrüche, Herzrasen, ansteigender Blutdruck, abfallender Blutdruck bis zur Ohnmacht, starke Angst, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Diese Beschwerden sind psychosomatisch. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Psyche somatisiert bzw. auch auf der Körperebene Reaktionen erzeugt. Das Nervensystem und das Bauchhirn sind gestresst und überlastet. Die „Verdauung“ der Stresssituation gelingt nicht mehr. Das Erbrechen durch psychische Belastung ist also klar auf die Angstreaktion oder die akute Stresssituation zurückzuführen.
Quellen:
- nicht-stressen.de/stress-symptome/
- biomes.world/de/wissenswertes/darm/darm-und-psyche/stress/
- karriere-guru.de/stress-symptome/
- dr-gumpert.de/html/stress_symptome.html
Was kann man tun, wenn Stress ständig auf Magen und Darm schlägt?
Wenn psychische Übelkeit bzw. Übelkeit durch Stress und Angst zu körperlichen Symptomen führen, ist Handlungsbedarf gegeben. Es mangelt an Resilienz und psychischer Widerstandskraft. Wie kann man die psychische Übelkeit loswerden? Sind pflanzliche Beruhigungsmittel eine gute Wahl? Was hilft gegen Stress, was hilft bei Reizmagen-Symptomen?
Um psychische Übelkeit loswerden zu können, sollte man der Übelkeit durch Stress und Angst bewusst angstmindernde Strategien entgegensetzen. Psychische Symptome im Körper weisen auf ein zu hohes Stressniveau hin. Was hilft besser, als die Situation zu betrachten und sich zu fragen, woher der Stress eigentlich kommt? Ist er situativ bedingt, kann man die Situation vielleicht ändern. Einem cholerischen Chef kann man kündigen, statt seinetwegen seelisch krank zu werden. Wer jeden Tag Durchfall hat, wenn er zur Arbeit gehen muss, sollte aber auch sich selbst betrachten.
Da der Zusammenhang zwischen Magen und Psyche erwiesen ist, weisen Probleme mit dem Verdauungssystem eben nicht nur auf den Stresspegel, sondern auch auf die mangelnde Stressresistenz des Betroffenen hin. An beiden Stellschrauben kann der Betroffene drehen. Entspannungsübungen kommen auch der Verdauung zugute. Wer ständig Probleme mit dem Verdauungssystem hat, sollte seine Ernährung umstellen. Er sollte sich zukünftig weniger Stress zumuten und erkannte Stressoren aus dem Leben entfernen. Er sollte sich aber auch fragen, ob eine Psychotherapie hilfreich wäre. Wer allein nicht mehr zurecht kommt, sollte Hilfe annehmen. Das kommt letztlich auch dem Verdauungssystem zugute.
Bevor der Betroffene an Medikamente gegen Sodbrennen oder Magenschmerzen denkt, sollte er auf bewährte Hausmittel wie Fencheltee zurückgreifen. Wenn die Psyche Ängste und Stress nicht mehr verarbeiten kann, hat das auf Dauer Folgen, die den gesamten Körper betreffen. Google-Recherchen wie „Was hilft bei Reizdarmsyndrom“ oder „Magenprobleme durch Stress – Was hilft“ weisen auf die Häufigkeit unzureichender Strategien gegen seelische Belastungen hin. Sie weisen aber auch darauf hin, dass das moderne Leben voller potenzieller Stressoren ist.
Wir haben jedoch immer die Möglichkeit, über die Menge der Stressoren zu entscheiden, denen wir uns täglich aussetzen. Unser eigenes Verhalten und unsere täglichen Entscheidungen definieren, wie gut wir uns fühlen.
Quellen:
- aponet.de/artikel/das-hilft-wenn-stress-auf-den-magen-schlaegt-13173
- youtube.com/watch?v=hLAxWz0w-bA
- youtube.com/watch?v=zHVwbeGi-4A
- experto.de/praxistipps/was-hilft-wenn-stress-auf-den-magen-schlaegt.html
- ratgeberzentrale.de/gesundheit/ernaehrung/stress-magen.html
- n-tv.de/wissen/Was-tun-wenn-Stress-auf-den-Magen-schlaegt-article11325461.html
Wann sollte ich wegen Übelkeit durch Stress zum Arzt?
Wenn psychische Übelkeit und Übelkeit durch Stress und Angst zum täglichen Problem werden, ist es Zeit für einen Arztbesuch. Der Zusammenhang zwischen Magen und Psyche sollte jedem Betroffenen aufgehen.
Um die psychische Übelkeit loswerden zu können, muss die Psyche dauerhaft entlastet werden (siehe auch: Wann sollte man zum Psychologen gehen?). Der gestresste Magen sollte zeitgleich behandelt werden – am besten mit sanften Mitteln, Wärmeanwendungen und einer basenreichen Ernährungsweise. Statt die üblichen Medikamente aus der TV-Werbung einzunehmen und damit die Auswirkung des Stressniveaus zu beseitigen, sollten die Betroffenen den psychosomatischen Ursachen ihrer Befindlichkeit auf die Spur kommen. Solange diese bestehen, droht eine stressbedingte Folgeerkrankung. Dauerstress über lange Zeit verringert die Durchblutung des Verdauungssystems. Die Magenschleimhaut bildet weniger Schleim. Sie wird anfällig für die ätzende Magensäure.
Wer im Stressmodus raucht, viel Kaffee und Alkohol zu sich nimmt, sich zuckerreich ernährt und jede Menge Cola trinkt, erhöht die Magensäuremenge noch weiter. Der Reizmagen macht sich bemerkbar. Er wurde zum Teil selbst verursacht. Bevor jemand also wegen stressbedingter Verdauungsprobleme zum Arzt geht, sollte er schauen, wo er selbst etwas ändern und verbessern kann. Durch Yoga, Chi Gong, Meditation, Entspannungsübungen, Spaziergänge an der frischen Luft und eine Ernährungsumstellung ist oft schon viel getan. Bei anhaltenden oder unerklärlichen Darmbeschwerden oder Magenschmerzen ist der Arztbesuch aber dringend notwendig.
Quellen:
- digestio.de/de/magen-und-darm/bauchschmerzen/psychosomatische-bauchschmerzen
- magen-darm-ratgeber.de/magen-bauch/symptome/bauchschmerzen/psychosomatisch/
- medizin-im-text.de/2014/260/magengeschwuere-und-die-psyche/
- sein.de/psychosomatik-3-magen-darm-erkrankungen-aus-psychosomatischer-sicht/